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Enzkreis -  01.04.2019
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Klare Wiederwahl: Rückenwind für den SPD-Chef im Enzkreis

Königsbach-Stein/Enzkreis. Paul Renner bleibt Kreisvorsitzender der Sozialdemokraten. Er wurde am Freitag in Königsbach im Amt bestätigt. Zu Stellvertretern wurden Ina Rau und Michael Hofsäß gewählt.

Als Paul Renner aus Mühlacker vor zwei Jahren erstmals zum Vorsitzenden der SPD Enzkreis gewählt wurde, schwamm die Partei auf einer so heftigen wie kurzen bundespolitischen Euphoriewelle. Jusos verteilten Taschen mit dem poppigen Konterfei des damaligen Hoffnungsträgers Martin Schulz und dem Schriftzug „Mega!“ Doch kurz darauf war die Stimmung im Keller und der junge Kreischef hatte nach ernüchternder Bundestagswahl und parteiinternen Kämpfen um den Verbleib in der Großen Koalition auch vor Ort eine echte Krise zu meistern. Mit Erfolg, bescheinigten ihm gestern Abend die SPD-Kreisdelegierten im Badischen Hof in Königsbach. Renner, mittlerweile 25 Jahre alt, wurde mit rund 98 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

„Du hast den Laden zusammengehalten“, bescheinigte ihm Vorvorgänger Timo Steinhilper. Renner sei einer, auf den man sich zu 100 Prozent verlassen könne, lobte Bundestagsabgeordnete Katja Mast. 100 Prozent sind es auch, die der Sozialwissenschaftler für seine Partei in die Waagschale werfen will: „Wenn ich etwas anpacke, dann mache ich das voll und ganz“, versprach er. Stützen kann sich Renner dabei erneut auf Michael Hofsäß aus Neulingen. Der 22-Jährige wurde mit ähnlich starkem Ergebnis als Stellvertreter bestätigt. Neu als Stellvertreterin ist die Ispringer Journalistin Ina Rau, die mit 95 Prozent der Stimmen zur Nachfolgerin Sigune Wielands gewählt wurde, die aus beruflichen Gründen nur noch als Beisitzerin im Vorstand bleibt.

Paul Renner stimmte die Kreisdelegierten ein auf die „für die SPD und Europa wichtigsten Wahlen in diesem Jahrzehnt“: die Europa- und Kommunalwahlen am 26. Mai. Er ist selbst der Europakandidat, tritt zudem für Kreistag und Gemeinderat an. Gemeinsam mit Katja Mast beschwor er ein starkes Europa, das es zur „Sozialunion“ auszubauen gelte. Man solle die EU nicht den Populisten und Nationalisten überlassen. Kommunal setzen die Genossen auf wohnortnahe Gesundheitsversorgung, bessere digitale Infrastruktur, bessere Schulplanung, bezahlbaren Wohnraum, Klimaschutz und bessere umweltfreundliche Mobilität. SPD-Landesgeneralsekretär Sascha Binder legte dar, wie die Partei – auch gerichtlich – für ein Volksbegehren zur Abschaffung der Kita-Gebühren kämpfe oder warum die SPD eine Landeswohnungsbaugesellschaft für günstigere Wohnungen für notwendig halte.

In den SPD-Kreisvorstand wurden gestern zudem Gernot Ertl als Kassierer, Markus Schmidt als Schriftführer und Matthias Lajer als Pressesprecher gewählt.

Autor: Alexander Heilemann