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Königsbach-Stein -  07.11.2020
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Königsbach will bei Marktplatz nichts unternehmen

Königsbach-Stein. Immer wieder hatten sich Einwohner in der Bürgerfragestunde über den Zustand des Königsbacher Marktplatzes beschwert.

Nun hat sich der Gemeinderat mit dem Thema befasst – und wegen der unklaren Finanzlage beschlossen, erst einmal nichts zu unternehmen, zumindest nicht in den kommenden drei Jahren. Obwohl der Marktplatz ein verkehrsberuhigter Bereich ist, wird laut der stellvertretenden Bauamtsleiterin Daniela Stadie dort die zulässige Höchstgeschwindigkeit regelmäßig überschritten. Statistisch erfasste Unfälle gebe es jedoch nicht. Eine vor fünf Jahren vorgenommene Verkehrsanalyse zeigte, dass pro Werktag rund 1500 Fahrzeuge über den Platz rollen. In der Gemeindeverwaltung kennt man die Probleme und weiß auch, dass sich im Kreuzungsbereich immer wieder die Pflastersteine lösen. Auch die Situation rund um den Brunnen ist im Rathaus bekannt: Weil er relativ nah an der Fahrbahn steht, wurden zum Schutz der in diesem Bereich spielenden Kinder bereits einige Blumenkübel als Abgrenzung aufgestellt. Auch der Technische Ausschuss hat sich schon mit dem Marktplatz befasst und im November vorigen Jahres unter anderem entschieden, dass Fahrbahn und Aufenthaltsbereich unter Beibehaltung der Verkehrsberuhigung optisch voneinander abgegrenzt werden sollen. Die Blumenkübel sollen zugunsten einer anderen Trennung verschwinden.

Für den Brunnen soll ein neuer Standort im Fußgängerbereich gesucht werden. Umgesetzt wird all das aber vorerst nicht: Nachdem die Verwaltung in der Haushaltsplanung für 2020 dafür ursprünglich noch 200 000 Euro vorgesehen hatte, wurde der Ansatz in einer Sitzung des Verwaltungsausschusses im Januar zunächst auf eine Planungsrate von 50 000 Euro reduziert und dann bei den weiteren Haushaltsberatungen gestrichen. Das Projekt dürfe nicht vergessen werden, mahnte Rolf Engelmann (Grüne), Thomas Kaucher (FW) und Norbert Peichl (CDU) stimmten zu. Am Ende einigte man sich, das Thema in drei Jahren erneut aufzugreifen.

Ebenfalls zurückgestellt hat der Rat die Entscheidung, ob der Reit- und Ritterverein Gengenbachtal von der Gemeinde einen erhöhten Investitionskostenzuschuss erhält – und zwar ohne Diskussion und bei einer Gegenstimme. Thomas Kaucher (FW) hatte den entsprechenden Vertagungsantrag mit Blick auf die angespannte Finanzsituation gestellt.

Autor: Nico Roller