Gemeinden der Region
Ispringen -  21.01.2022
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Kontaminiertes Material: Straßensanierung in Ispringen wird teuer

Inspringen. Nachdem man sich im Ispringer Gemeinderat im zurückliegenden Jahr auf eine Sanierungsvariante der Rosenstraße geeinigt hatte, stellte in der Ratssitzung Jörg Baumgärtner vom Ingenieurbüro Kirn den Stand des Projekts und die Ergebnisse des Bodengutachtens vor. Um eine Übersicht über den Zustand des Bestands zu erhalten, wurden Baugrunderkundungen und Leitungsbefahrungen durchgeführt. „Aktuell ist die Rosenstraße geprägt von unterschiedlichen Ausbauzuständen, dazu kommen Asphaltflicken und Netzrisse“, so Baumgärtner.

Diese entstehen, wenn der Unterbau der Straße nicht stark genug für den Verkehr ist. Ein Ergebnis der Erkundungen: Im Boden befindet sich kontaminiertes Material, das in der Entsorgung zu erheblichen Mehrkosten führt. Der Plan sieht aktuell Netto-Mehrkosten von 141 000 Euro vor, davon belaufen sich 99 000 Euro auf die Entsorgung des kontaminierten Materials. 27 000 Euro werden für Bodenverbesserungen veranschlagt und 15 000 Euro sind für eine neue Straßenbeleuchtung fällig. Die gesamte Maßnahme wird aktuell mit einer Summe von 743 850 Euro veranschlagt, vier Monate Bauzeit sind für die Sanierung vorgesehen.

Frank Weber (CDU) erkundigte sich, ob die Kontaminierung des Bodens ein Hinweis auf nicht fachgerechte Arbeiten in der Vergangenheit sei. Jörg Baumgärtner wies darauf hin, dass früher oft mit Teer gearbeitet wurde. Darauf wäre die Kontaminierung wohl zurückzuführen. „Früher wurde Schotter oft mit Teer verklebt, das ist für eine Sanierung sozusagen der worst Case“, so Baumgärtner. Dr. Wolfgang Ballarin (Freie Wählervereinigung Ispringen FWI) merkte an, dass vor dem Hintergrund der Lichtverschmutzung und im Sinne der Energieeinsparung über eine Ausstattung der Straßenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern nachgedacht werden sollte. Auch Ursula Nesper-Adelhelm (FWI) bekräftigte dies. Bürgermeister Thomas Zeilmeier sagte, dies in die Beleuchtungsplanung mit den Stadtwerken Pforzheim einzubringen, so dass dem Gemeinderat beide Varianten vorgestellt werden könnten. Dem Antrag für die Maßnahme der Sanierung mit den entstehenden Mehrkosten wurde mit einer Enthaltung zugestimmt.

Ein weiterer Punkt in der Gemeinderatssitzung war die Umwandlung des vorhandenen Straßen- und Baufluchtenplans „Rechts am Hardtweg, Rothsberg, Klingleswäldle, Klingleswiesen und Schinderklam“ in einen qualifizierten Bebauungsplan. „Die zentralörtliche Wohnfunktion soll entsprechend der derzeit herrschenden Wohnungsnot gebietsverträglich ausgebaut werden können, um die vorhandenen Erschließungsstrukturen zu nutzen und um die Beanspruchung von Flächen im Außenbereich zu reduzieren“, erklärte Thomas Zeilmeier. Der qualifizierte Bebauungsplan regelt etwa die Anzahl von Geschossen auf einem Grundstück, die Dachneigung oder auch die Baugrenzen. In dem betroffenen Bereich wurden in Ispringen schon mehrfach Bauanträge eingereicht, die vom Gemeinderat nicht genehmigt wurden.

Besonders im nord-östlichen Bereich von Ispringen gibt es noch einige Flächen ohne qualifizierten Bebauungsplan. Frank Weber betonte, dass er das Vorhaben unterstützt und es ganz im Sinne einer gebietsverträglichen Entwicklung sei. Auch Elisabeth Vogt (Liste Mensch und Umwelt LMU) befürwortete das Projekt: „Das ist der richtige Fokus.“ Hans-Peter Huber (SPD) regte an, ob man den Bereich um die Wilhelmstraße erweitern könnte. In einem weiteren Schritt soll dies mit den Städteplanern besprochen werden. Der Antrag wurde mit einer Enthaltung angenommen. In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde einer Veränderungssperre für diesen Bereich zugestimmt.

Autor: Melanie Scheck