Gemeinden der Region
Keltern -  13.04.2019
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Kräftig Luft geholt

Keltern. Tief durchgeatmet haben die Kelterner Ratsmitglieder bei der Bekanntgabe der möglichen Kosten für das projektierte, gemeinsame Feuerwehrhaus für die Einsatzabteilungen Dietlingen und Ellmendingen unterhalb der Speiterling-Mehrzweckhalle.

Je nach Energieart könnte das neue Gebäude auf Gesamtkosten zwischen 9,1 Millionen mit Gas und 9,2 Millionen Euro mit Pellets kommen. Weitere Energiearten sollen nach Hinweis aus dem Gemeinderat in die Untersuchung einbezogen werden. Unabhängig davon könnte das Projekt durch konjunkturbedingte Preissteigerungen rasch auch eine Summe von zehn Millionen Euro erreichen, so die Befürchtung.

Bürgermeister Steffen Bochinger sprach unabhängig von den Kosten von einem lang ersehnten Moment. In der Phase der Vorentwurfsplanung sei die Kostenschätzung der beauftragten Experten nach einer realistischen Kostenschätzung erfolgt. Gleichwohl müsse man mit endgültigen Zahlen vorsichtig sein. Einmütig votierte das Gremium dafür, in die Leistungsplanung einzusteigen, um eine „schärfere“ Kostenberechnung zu ermöglichen.

Grundsätzlich beachtenswert für das Projekt ist, dass durch die Hanglage auf Felsgrund, die Verkehrsanbindung an die Landesstraße und die Verlegung einer Wasserleitung Mehrkosten entstehen. Der zuständige Verband werde bei der neuen Leitung aber mit ins Boot geholt. Allerdings müsse dieser Anteil später wieder auf den Gebührenzahler umgelegt werden. In der Aussprache meinte Michael Sengle (CDU): „Bei diesem Betrag muss man erstmal durchatmen.“ Ob sich das Land an den Straßenkosten beteilige? Nein, erwiderte Bochinger. Sengle regte ferner an, weitere Energiearten zu untersuchen, etwa eine Brennstoffzelle. Manfred Dengler (Grüne) hoffte, dass man die genauen Zahlen bald habe. Michael Trägner (FWG) meinte, dass Lamentieren nichts bringe. Susanne Nittel (SPD) fiel auf, dass das Gebäude an sich deutlich günstiger als neun Millionen Euro sei. Das liege an den hohen Zusatz- und Nebenkosten. Ob man bei einer möglichen Summe von zehn Millionen Euro nicht einen Teil der Projektkosten durch einen günstigen Kredit finanzieren könne? Nein, erwiderte Kämmerer Frank Kern. Das wäre eigentlich sinnvoll, so Kern, die Aufsicht lasse das aber nicht zu, weil die Finanzausstattung der Gemeinde so gut sei. Auf Nachfrage von Rolf Mertz (Grüne) sagte Domenik Schleicher vom Stuttgarter Architektenbüro Schleicher Ragaller, man bemühe sich um eine Förderung für alle sieben Fahrzeug-Einstellboxen. Und wie die Bauzeit veranschlagt sei, wollte Stefan Altinger-Schönthaler (FWG) wissen? Grob bei 15 Monaten hieß es – bei einem Baubeginn im Frühjahr 2020.

Autor: Peter Marx