Kräuter- und Erntemarkt und das Schafhoffest locken am Wochenende in die Klosterstadt Maulbronn
Maulbronn. „Das sind zwei Termine, die sich in Maulbronn über Jahrzehnte hinweg schon etabliert haben“, sagte Bürgermeister Aaron Treut erfreut am Mittwoch beim Pressegespräch im Rathaus. Dabei stellte die Maulbronner „Kräuterhexe“ Gabriele Bickel ihren mittlerweile 16. Kräuter- und Erntemarkt vor. Jener findet am kommenden Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr im Maulbronner Klosterhof statt. Und ein paar Schritte vom Klosterhof entfernt findet am Sonntag von 11.30 Uhr bis 19 Uhr das ebenfalls traditionelle Schafhoffest – diesmal in der 19. Auflage – statt.

Vom Maulbronner Geschichts- und Heimatverein (GHV) präsentierten der Vorsitzende Kurt Haas und sein Stellvertreter Peter Krüger das Schafhoffest, das sich in jedem Jahr einem anderen Thema aus der Vergangenheit annehme. Denn im vereinseigenen Museum auf dem Schafhof und davor widme sich der rund 250 Mitglieder zählende Verein am Sonntag dem Thema: „Weggschmissa wird nex!“
„In unserer heutigen Wegwerfgesellschaft ist es selten geworden, Dinge selbst zu reparieren oder umzufunktionieren“, sagten Haas und Krüger und haben unter anderem zu Demonstrationszwecken einen alten mehrfach geflickten Sack und frühere Kinderschuhe mitgebracht.
„Flicken – reparieren – umnutzen“ laute am Sonntag die Devise. Auf dem Maulbronner Klosterhof wird am Samstag und Sonntag wieder der frische Duft nach Gewürzen durch die Luft wabern. Rund 50 Aussteller aus nah und fern werden dann wieder ihre regionalen Produkte und Köstlichkeiten feilbieten. Erfunden hat den Markt die als Maulbronner „Kräuterhexe“ sehr bekannte Autorin und Ladenbetreiberin Gabriele Bickel. Von Wildkräuterprodukten über Filzkunstwerke und Korbwaren bis hin zu Kaffee und Wein, zum Beispiel, reicht die Angebotspalette.
Die Aussteller kommen aus Maulbronn sowie der näheren Umgebung und sogar aus Italien. „Diesmal wird als Besonderheit ein persisches Safranhühnchen vor Ort zubereitet“, freute sich Bickel. 50 Aussteller, unterstrich Bickel, seien genug. Denn ihr sei wichtig, bei dem Markt auch das richtige Flair auf dem Klosterhof zu schaffen. „Früher mussten im Herbst die Vorräte für den Winter beschafft werden“, sagte Bickel. Und das erkenne man am früheren Fruchtkasten im Klosterhof, der heute als Stadthalle genutzt wird, am besten. Überdies wollte Bickel die Klosterstadt mit einem Markt im Herbst vor dem legendären Weihnachtsmarkt beleben. Zwölf Bücher hat Gabriele Bickel als anerkannte Kräuterexpertin bereits geschrieben.
„Ich kenne Frau Bickel schon seit 1993“, berichtete Treut.
„Bei unseren beiden Festen versammeln sich Einheimische auf dem Schafhof und die Region beim Kräutermarkt“, sagte Treut. Mit rund 400 Besuchern rechnet der GHV am Sonntag und beim Kräuter- und Erntemarkt werden es an beiden Tagen nach Erfahrungswerten wieder um die zehntausend Besucher werden.