Lärmschutz im Enztal: Keine gekrümmten Wände an der A8
Enzkreis/Pforzheim. Abgeordneter Erik Schweickert macht sich für gekrümmte Wände stark, aber Landesminister Winfried Hermann ist das Projekt zu teuer.
Gegen Ende des Jahres will das Land im Enztal die Großbaustelle für den sechsspurigen Umbau der alten A8-Fahrbahnen einrichten. Wie die hohen Wände, die die Anwohner künftig wirkungsvoll vor dem Verkehrslärm schützen sollen, gestaltet werden, ist aber noch umstritten. Der Landtagsabgeordnete Erik Schweickert (FDP) aus Niefern hat in einer parlamentarischen Fragestunde Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) aufgefordert, die Wände oben mit gekrümmten Bauteilen abzuschließen: „Solche Bögen zur Fahrbahn hin könnten mehr Schall von den Wohngebieten in Kieselbronn, Niefern-Öschelbronn und Pforzheim fernhalten.“ Das wären ja fast schon halbe Einhausungen“, hielt Hermann schmunzelnd dem FDP-Politiker entgegen. Dann aber ernsthaft: „Es gibt im Land nur einen Ort, wo wir so etwas gemacht haben, das ist die neue Neckarbrücke beim A6-Ausbau, aber nur deshalb, weil es damit ohne die zunächst vorgesehene Mittelwand auf der Brücke ging.“
Mit der Antwort des Ministers gab sich Schweickert jedoch nicht zufrieden. Das für den Ausbau im Enztal verantwortliche Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe sei verpflichtet, in der aktuellen Ausschreibung der Bauarbeiten „die beste technische Lösung für die Lärmschutzwände zu nehmen“. Diese Zusage habe das RP 2014 verbindlich gemacht. Damals rangen sich Anwohner und Kommunalpolitiker mit den A8-Planern zu einem Kompromiss durch, der den zehn Jahre langen, heftigen Streit um mehr Lärmschutz beendete. Hermann versprach Schweickert, die Antwort nachzureichen, ob das RP diese Variante geprüft habe. Nun hat der grüne Minister dem Abgeordneten mitgeteilt, die Projektleitung des RP werde die Idee der gekrümmten Schutzwände „nicht weiterverfolgen“. Solche Bögen seien tatsächlich analysiert worden, es habe sich jedoch gezeigt, dass „trotz Mehrkosten von rund 50 Prozent keine wesentliche Verbesserung des Lärmschutzes“ erreicht werde.
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