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Ispringen -  20.03.2022
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Leise Töne zum Jubiläum: Liederkranz Ispringen feiert 150-jähriges Bestehen

Ispringen. Die dunklen Töne des Kontrabass begleiteten am Samstagabend den Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Gesangvereins Liederkranz Ispringen in der Turn- und Festhalle. Eigentlich als Quintett geplant, machte Corona auch hier den Veranstaltern das Leben schwer und es waren letztendlich nur vier Kontrabass-Spieler der Musik- und Kunstschule westlicher Enzkreis auf der Bühne, darunter die Schulleiterin Iris Finkbeiner.

Die Musiker schafften es jedoch, das Publikum mit den Melodien zu erreichen und den Abend klangvoll zu umrahmen. Höhepunkt war das Stück „Eye of the Tiger“, das die Anwesenden mit Summen begleiteten, da das Singen aufgrund der Corona-Verordnungen immer noch nicht stattfinden durfte.

Das bedauerten neben dem Vorstand Michael Penka auch die anwesenden Gäste, darunter der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Rülke (FDP). Dieser betonte auch in seiner Rede, wie wichtig es sei, diesen Festakt zu feiern – auch in der momentan schwierigen Situation wegen der Pandemie und dem Ukraine-Krieg. „Das freie Wort und das freie Lied sind ein wichtiger Beitrag zu einer freien Gesellschaft“, so Rülke.

Unter dem Leitsatz „Frei das Lied und frei das Wort fest in Eintracht immerfort“ wurde der Abend gefeiert. Der Satz steht auf einer historischen Fahne des Liederkranzes und schwebte nicht nur sprichwörtlich über den Anwesenden. Michael Penka bedankte sich in seiner Festrede bei allen Beteiligten für das große Engagement und den Zusammenhalt im Liederkranz. Lustige Anekdoten aus der Vergangenheit schmückten seine Rede, so zum Beispiel wie ein Sänger einen Ausflug verschlafen hatte und daraufhin morgens um 6.30 Uhr mit einem Hupkonzert der abfahrenden Busse vor seinem Haus geweckt wurde.

Auch Bürgermeister Thomas Zeilmeier überbrachte seine Glückwünsche. „In bedrückenden Zeiten ist die Sehnsucht nach dem Schönen besonders groß“, so Zeilmeier. „Musik verbindet, nicht umsonst heißt es: Da, wo man singt, da lass dich nieder“, erklärte er. Er lobte, dass der Gesangverein sich in seiner Geschichte immer wieder neu erfunden und den veränderten Gegebenheiten angepasst habe. Besonders die vielen gemeinsamen Aktivitäten und das vielfältige Angebot für Kinder und Jugendliche seien außergewöhnlich. Die Zuversicht auf eine erfolgreiche Zukunft des Vereins vereinte alle Redner.

Beate Dufke-Falkenstein, die Vorsitzende des Chorverbands Pforzheim Enzkreis, überreichte Michael Penka die goldene Ehrennadel des Chorverbands für 40 Jahre aktives Singen. „Der Liederkranz hat sich zu einem modernen Verein für Jung und Alt entwickelt und es wurde bereits früh mit viel Weitsicht die Zukunft gesichert“, lobte Dufke-Falkenstein. „Der Wohlfühleffekt, der durch das gemeinsame Singen entsteht, liegt momentan leider auf Eis. Viele Vereine haben Angst, dass sie das nicht überstehen. Aber ihr in Ispringen werdet sicher nicht locker lassen und erfolgreich an die Zeit vor der Pandemie anknüpfen“, so Dufke-Falkenstein.

Penka wurde außerdem als Zeichen der Anerkennung für sein Engagement in 30 Jahren Vereinsvorsitz mit einer weiteren goldenen Anstecknadel zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt, überreicht von Vorstandsmitglied Frank Benz. Sichtlich gerührt nahm Penka die Geschenke und Urkunden in Empfang. „Herzlichen Dank. Ich bin selten sprachlos, aber ihr seid doch verrückt“, sagte er nach seiner Ehrung.

Autor: Melanie Scheck