Gemeinden der Region
Leserfrage -  05.11.2018
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Leserfrage: Ist die Buslinie 777 von Neuhausen nach Tiefenbronn rentabel?

Neuhausen. Nur selten sind Fahrgäste in den Bussen zu sehen. Wird das Angebot des VPE überhaupt benötigt? Das fragte sich ein Leser.

Seit fast einem Jahr fährt die Buslinie 777 von Neuhausen über die Ortsteile Schellbronn und Hamberg nach Tiefenbronn. Im vergangenen Dezember wurde die Strecke durch den Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) in Betreib genommen. Bis zum Fahrplanwechsel befindet sich die Route in einer Testphase.

Der Bürgermeister von Neuhausen, Oliver Korz, sagt, der Grund der Inbetriebnahme sei auf den Wunsch der Bürger vor Ort zurückzuführen. „Sowohl ich als auch der Gemeinderat sehen die Buslinie als Bereicherung für die Umgebung“, berichtet Korz.

Das Problem sei bisher gewesen, dass es lediglich eine Busverbindung nach Pforzheim, jedoch keine nach Weil der Stadt gegeben habe, erklärt der Bürgermeister. Die Busroute ermöglicht es nun, an der Haltestelle Rathaus in Tiefenbronn in die Würmtalbuslinie 666 nach Weil der Stadt umzusteigen.

Doch die Streckenführung des Busses sorgt für Unmut. Ein PZ-Leser berichtet davon, dass die Linie 777 teilweise mit Gelenkbussen durch schmale Gassen fahre. Die Wiesenstraße in Schellbronn treffe es besonders. Der Lärm in den frühen Morgenstunden sei enorm – dabei sitze fast niemand in dem Bus.

Er berichtet, dass Bordsteine im Zuge der Wendemanöver der Busse in der Wiesenstraße in Mitleidenschaft gezogen worden sind und er sieht im nahe gelegenen Kindergarten einen weiteren Gefahrenpunkt. Die enge Straße wäre durch zusätzliche parkende Autos unübersichtlich und für große Busse teilweise unpassierbar. „Dann steht der Bus da und hupt“, so der Leser.

Eine Begründung für den Fahrweg der Busse liefert die Firma Klingel, welche die Busse für den VPE stellt: Es wäre nicht anders machbar, so der Fahrdienstleister des Unternehmens, Sergej Demenkow. Er sagt, dass auch die Schulbusse in dieser Region diese Streckenführung hätten.

Eine Fahrgastzählung im März ergab, dass im Schnitt 8,8 Fahrgäste pro Tag die Linie nutzen würden. Aus diesem Grund, so Demenkov, sei eine erste Veränderung und damit eine Reaktion auf die geringe Anzahl an Nutzern der Strecke vorgesehen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird die Strecke mit einem sogenannten Sprinter für 20 Fahrgästen anstatt der großen Busse mit über 50 Sitzplätzen befahren.

Aktuell fährt die Linie planmäßig vier Mal täglich von Montag bis Freitag im Zeitraum von 5 bis 8.30 Uhr und von 16.30 bis 18.30 Uhr in Richtung Tiefenbronn. Zusätzlich gibt es ein Angebot für die Mittagszeit, in der zu festen Zeiten sogenannte Rufbusse geordert werden können. Diese müssen eine Stunde vorher telefonisch unter der Rufnummer (0 70 33) 53 94 50 bestellt werden.

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Autor: bra