Leserfrage: Wie nah darf man an einem Kreisverkehr parken?
Ein Lastwagenanhänger stand in Stein wenige Meter vor dem Kreisel Richtung Walzbachtal und sorgte für Verkehrsbehinderungen. Wie ist so etwas eigentlich geregelt, fragte PZ-Mitarbeiter Jürgen Keller. Tatsächlich ist das von der Situation abhängig.
Immer wieder mussten am Dienstagvormittag Fahrer, die gerade den Kreisverkehr ortseinwärts in Richtung Stein verlassen hatten, stoppen. Ein Lastwagenanhänger blockierte ihren Weg. Erst wenn kein Gegenverkehr mehr kam, konnten sie vorbeihuschen. Wegen einer energiebezogenen Aufschrift auf dem Anhänger fotografierte Keller die Szene. „Dem ist wohl trotzdem der Saft ausgegangen“, frotzelte er. Ob Panne oder Parken – nach eineinhalb bis zwei Stunden habe ein Laster den Hänger weggeholt. Angenommen, er wäre dort geparkt gewesen – welche Regeln gelten in so einem Fall? Das sei gar nicht so eindeutig, wie man vielleicht glaube, sagt Polizeisprecherin Sabine Doll. Die Straßenverkehrsordnung regelt zwar einiges – dass man fünf Meter Abstand von Kreuzungen halten müsse, zum Beispiel. Doch für Kreisel gebe es die entsprechende Vorgabe nicht. Man müsse jeden Einzelfall beurteilen. Würde ein Polizist das tun, würde er beispielsweise nach dem Abstand zur Mittellinie schauen, prüfen, ob diese Linie durchgezogen ist oder nicht. Innerorts wird die Situation anders beurteilt als außerorts. Im aktuellen Beispiel wäre tatsächlich die durchgezogene Mittellinie entscheidend, meint Königsbach-Steins Ordnungsamtsleiter Marcel Haß. Drei Meter Abstand dazu müsse man beim Abstellen einhalten, meint er. Allerdings hatte sich kein Bürger wegen des Hängers an die Behörden gewandt. Parkprobleme erhielte auch das Straßenverkehrs- und Ordnungsamts des Enzkreises praktisch aus allen Kommunen immer wieder rückgemeldet, meint dessen Leiter Oliver Müller. Mit weiteren Regelungen etwa durch Markierungshinweise oder durch Verbotsschilder reagiere man aber nur, wenn sich ein Problem bei Verkehrsschauen als dauerhaft herausstellt. Dass Parken oft Ärger bereite, sei kein Wunder, meint Müller: „Die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge steigt Jahr für Jahr um rund zwei Prozent – und die müssen irgendwo stehen.“
