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Mühlacker -  29.07.2019
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Lienzingen und Phönix Lomersheim siegen im Halbfinale des Mühlacker Stadtpokals

Mühlacker. Der TSV Phönix Lomersheim darf weiter vom Titelhattrick träumen. Nach den Siegen in den Jahren 2017 und 2018 steht der Bezirksliga-Aufsteiger erneut im Finale des Mühlacker Stadtpokals. Finalgegner ist dabei wie schon beim Hallenstadtpokal im Winter der FV Lienzingen. Damals siegte der A-Ligist dank eines Treffers von Dominik Seifert mit 1:0. Nun können die Lomersheimer Revanche nehmen.

Ganz so unterschiedlich gestaltete sich der Weg ins Finale für die beiden Mannschaften nicht. Sowohl der FV Lienzingen als auch die TSV Phönix Lomersheim kämpften sich durch die Gruppe B und ließen dabei die Fvgg 08 Mühlacker und die SG Roßwag/Mühlhausen hinter sich. Das Vorrundenduell der beiden Finalisten endete dabei 1:1. Während die Lienzinger in der Partie früh in Rückstand gerieten, entglitt den Lomersheimern im zweiten Durchgang zunehmend die Partie. Dies mündete schließlich im Lienzinger Ausgleichstreffer und somit dem Ende der blau-schwarzen Siegesserie. Dennoch zog der Bezirksligaaufsteiger als Gruppenerster ins Halbfinale ein.

In Gruppe A stachen mit jeweils sieben Punkten der FC Viktoria Enzberg und die Sportfreunde Mühlacker heraus. Aufgrund des besseren Torverhältnisses sicherten sich jedoch die Enzberger den Gruppensieg. Nach der Vorrunde verabschieden mussten sich dabei Gastgeber Ötisheim, der Türkische SV Mühlacker und der TSV Großglattbach. Letztere sorgten dabei bei ihrem Duell für den Aufreger des Turniers. Kurz vor Schluss wurde ein Spieler des Türkischen SV unsanft zu Boden gebracht und setzte sich im Anschluss auf unsportliche Weise zur Wehr. Dies sorgte nicht nur auf dem Platz für Wirbel, sondern auch an der Seitenlinie kochten die Emotionen über. Ein Betreuer des TSV Großglattbach stürmte auf den Platz, was in einem Handgemenge mündete. Beim Stand von 1:0 für den Türkischen SV wurde so die Partie abgebrochen und für beide Mannschaften mit 0:3 gewertet. Bitter kommentierte SV-Sprecher Sami Havcarci: „Das hat uns die Chance auf den Halbfinaleinzug genommen.“

Torreiche Halbfinals

Erheblich fairer hingegen gestaltete sich das erste Halbfinale des Abends. Der A-Liga-Absteiger aus Enzberg traf dabei auf den FV Lienzingen. Beide Mannschaften begegneten sich dabei auf Augenhöhe. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Im zweiten Durchgang erhielt der FVL langsam Oberwasser. Früh störten sie Enzberger Angriffsversuche und setzten den angehenden B-Ligisten unter Druck. Die darauf resultierenden Fehler nutzten die Lienzinger eiskalt. Binnen 60 Sekunden klingelte es so zweimal im Viktoria-Kasten. Ein Tor glich dabei dem anderen: Florian Barth schob den Ball in Richtung Tor, Christopher Stoll drückte das Spielgerät in den leeren Kasten. Auf der Siegesstraße angelangt ließen sich dich Lienzinger den Vorsprung nicht mehr nehmen und brachten den Sieg souverän nach Hause. Viktoria-Trainer Sascha John sah nach dem Schlusspfiff sein Team nicht als die schlechtere Mannschaft: „Am Ende waren es individuelle Fehler. Dieses Halbfinale hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber der bessere Sturm gewonnen.“

Deutlich einseitiger gestaltete sich die zweite Halbfinal-Paarung. Mit viel Ballbesitz und Zug zum Tor brachten die Lomersheimer die Sportfreunde immer wieder in Bedrängnis. Rund zehn Minuten dauerte es, bis Phönix schließlich nach einem hohen Ball von Kapitän Michael Dorn durch den Kopfball von Julius Stotz in Führung gingen. Nachlegen konnten die Kicker vom Wässerle allerdings erst im zweiten Durchgang. Nach einem Sololauf von Aaron Schiffner verwandelte Vojtech Trusina dessen Hereingabe. Den Deckel drauf machte schließlich Kapitän Michael Dorn, der bei einem abgeprallten Distanzschuss den Ball zum 3:0 einnickte. Für Phönix-Trainer Simon Roller ließ der Spielverlauf nur einen Schluss zu : „Wir haben verdient gewonnen.“ So kommt es nun nach dem Duell der beiden Unterlegenen (Anpfiff 18:15 in Ötisheim), zum Finale zwischen dem FV Lienzingen und dem TSV Phönix Lomersheim. Mit der Favoritenrolle können die Lomersheimer dabei durchaus umgehen. Trainer-Roller hofft dabei auf einen „positiven Druck“ für seine Kicker. Dennoch lobte er auch den Gegner: „Das ist eine junge, hungrige Mannschaft. Das wird zunächst definitiv eine Partie auf Augenhöhe.“ Ähnlich geht auch sein Gegenüber Michael Horntrich in die Partie: „Die Chancen stehen 50:50. Am Ende entscheidet wahrscheinlich die Tagesform.“ Einen besonderen Anreiz für den Sieg ist den Lomersheimern geboten: Wer den Wanderpokal drei Jahre in Folge gewinnt, darf ihn behalten.

Trotz des frühen Ausscheiden der Ötisheimer Gastgeber gab es für die Sportler ein Grund zum Jubeln. Bereits am Freitag sicherten sich die AH-Kicker den Stadtpokal. In einem umkämpften Finale besiegten die Ötisheimer den Türkischen SV Mühlacker nach Neunmeterschießen mit 5:4. Der dritte Platz ging an die Lomersheimer, die Lienzingen ebenfalls im Neunmeterschießen mit 7:4 bezwangen.

Autor: Johannes Bächle