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Straubenhardt -  10.06.2019
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Machen statt meckern: Jugendgemeinderat Straubenhardt feiert an der Schwanner Warte

Straubenhardt-Schwann. Schon auf dem kurzen Fußweg vom Parkplatz zum Turm an der Schwanner Warte beschallen unüberhörbare Hip-Hop-Bässe den Waldrand. Jugendliche stehen um ein Feuer, trinken, unterhalten sich. Es dauert nicht lang, dann wird auch die City-Streife auf die Musik aufmerksam.

„Ist das hier eine angemeldete Veranstaltung?“, wollen die Herren wissen. Ja. Die sechs Mitglieder des Jugendgemeinderats organisierten dort am Freitag für 50 Jugendliche ihr erstes Musikfest – und haben von Genehmigung bis Schankerlaubnis an alles gedacht.

Das Wetter konnte man hingegen kritischer sehen. Positiv: Mit einem starken Regenguss kam schon vor dem Fest das meiste vom Himmel. Negativ: Kühle Temperaturen und starker Wind rangen den Jugendlichen ihre ganze Kreativität ab. Ein provisorischer Windfang aus Planen sorgte im Unterstand für den nötigen Komfort. „Wir hoffen, das hält“, gibt sich Jugendgemeinderatsmitglied Justine Born zuversichtlich.

Das Fest ist nach der winterlichen Glühwein-Party mit 20 Gästen die bisher größte Feier der jungen Politiker. „Wir wollten den Jugendlichen im Ort etwas bieten“, sagt Kollegin Charlotte Föller, „weil da bisher zu wenig gemacht wird.“ Dabei soll das Fest auch Gelegenheit für andere sein, ihre Arbeit kennenzulernen. „Wir würden uns freuen, noch mehr Jungs für den Rat begeistern zu können“, führt die 16-Jährige aus, „aber versuchen, die Leute zu überreden, ist die schlechteste Methode.“ Mit fünf Mädchen und einem Jungen ist der Rat momentan noch weiblich dominiert.

Neben alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken haben die sechs Grillgut und sogar eine Fritteuse für Pommes besorgt sowie die Schwanner Warte vom Schwarzwaldverein gemietet. Die meisten, die am Freitag den Weg dorthin finden, sind zwischen 14 und 17 Jahren alt. Beim Thema Alkohol darf da die Kontrolle nicht fehlen. „Wir sind Dorfkinder und kennen alle, die kommen“, sagt Föller, „wenn wir uns beim Alter mal unsicher sind, kontrollieren wir den Ausweis.“

Dass die jungen Leute gut organisiert sind und sich aktiv beteiligen, spricht auch aus ihrer bisherigen Arbeit im Rat: Die Renovierung des „Pfinzer Hüttle“, die Planung einer Blumenwiese gegen das Bienensterben und als Vision einen eigenen Jugendtreff in Straubenhardt sind Themen, die sich sehen lassen können.

Autor: Constantin Hegel