Mit Biopflanzen zurück zu mehr Dorf-Alltag
Keltern-Dietlingen. Im Dorf, „wo sonst in Vereinen und auf Festen soziale Kontakte gepflegt und das Leben gelebt werden, ist es wichtig, dass sich die Menschen wieder begegnen können“, meint Susanne Nittel Vorstandsmitglied des Obst- und Gartenbauvereins Dietlingen. Als erster Kelterner Verein haben die Hobbygärtner, unter strikter Einhaltung der Hygiene- und Kontaktbeschränkungen einen Schritt in diese Richtung getan und am Freitag erstmals in der 119-jährigen Vereinsgeschichte einen Biopflanzenmarkt auf dem Dietlinger Dorfplatz organisiert.
Das Interesse am Angebot war groß – aber auch das Interesse an einem Blickkontakt oder ein paar Worten auf Distanz durch den Mund- und Nasenschutz zu alten Freunden und Bekannten. Insgesamt zwölf Vereinsmitglieder waren im Einsatz um bei der dreistündigen Aktion über 700 Bio-Pflanzlinge von Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini, Kürbis und sogar Wassermelone zu verkaufen. An acht auf dem Dorfplatz im Kreis aufgestellten Stationen konnten die Interessieren wählen. Dabei durften sich höchstens zwei Besucher gleichzeitig am Stand aufhalten. Darauf und auf die Einhaltung der Hygienevorschriften wurde peinlichst geachtet, wodurch sich anfangs eine längere Schlange bildete. Trotz aktuell fast sommerlichen Temperaturen wurde den Käufern empfohlen mit dem Auspflanzen bis zum 15. Mai, dem letzten Tag der Eisheiligen, zu warten, da in der kommenden Woche selbst mit Nachtfrösten zu rechnen sei.
Welche Erfolge die Besucher beim Anbau der Pflanzen erzielen, darüber kann man sich spätestens beim Markt im kommenden Jahr unterhalten. Aufgrund der großen Resonanz hat sich der Verein, der auch auf eine Vielzahl jüngerer Mitglieder blicken kann, dazu entschlossen die Aktion alljährlich Anfang Mai zu wiederholen.
Ein Austausch mit Gleichgesinnten im Vereinsheim oberhalb von Dietlingen, das wegen Corona nicht wie sonst im Sommer öffnet, ist dieses Jahr nicht möglich. Auch das traditionelle Sommerfest, das für den 14. August geplant war, wird an diesem Termin aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht stattfinden. Aber die Verantwortlichen tragen sich noch mit dem Gedanken, das Fest im September durchzuführen, sofern dies praktikabel sei.
