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Schömberg -  18.04.2019
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Nepo Fitz wirbelt beim Kulturverein „Kaffee- Gässle“ über die Bühne.

Schömberg. Der Musikkabarettist überzeugt in Schömberg mit seiner Energie. Wenn Nepo Fitz auf die Bühne kommt, sprüht er regelrecht vor Energie. In seinem aktuellen Programm „Saumensch – Wie bist DU drauf“ geht der Musikkabarettist wortgewaltig, ungeniert und unverfroren auf die Werte Gut und Böse ein. Es geht um das Tier im Mensch, den sprichwörtlichen Saumenschen. Fitz bringt ernste Themen ebenso wie Alltägliches mit und präsentiert dies höchst unterhaltsam.

Er gibt immer alles. 100 Prozent. Der Kulturverein „Kaffee-Gässle“ konnte den bekannten Münchner Musikkabarettisten bereits zum zweiten Mal für einen Auftritt im „Haus am Kurpark“ gewinnen. Am Samstagabend trat der Künstler auf der Seh(e)-Bühne in einem ehemaligen Schwimmbad auf. Die Zuschauer sitzen hier in 1,30 Metern Beckentiefe, glücklicherweise jedoch auf dem Trockenen. Der Gaumen dagegen blieb nicht trocken. Um die Bewirtung der Gäste kümmerten sich engagierte Vereinsmitglieder.

Nepo Fitz geht an die Grenzen

Fitz’ Bühnenunterhaltung sei „nichts für Leute, die heute mal gutbürgerlich lachen gehen“ wollten, stellte dieser direkt zu Beginn klar. Wortwitze scharf an der Grenze des guten Geschmacks, gerne auch mal unter der Gürtellinie, muss der Zuschauer hier gelegentlich schon abkönnen. Gewürzt mit einer Prise Charme, konnte der Musikkabarettist das Schömberger Publikum schnell für sich gewinnen. Moderatorin Ludgera Petermann erinnerte sich zu Beginn des Abends an Fitz’ letzten Auftritt auf der Kaffee-Gässle-Bühne vor beinahe genau zwei Jahren: „Schon damals war es unmöglich, ihm zu widerstehen. Die Damen wissen, was ich meine.“ Fitz sei der Liebling der Frauen und Schwiegermütter.

Rappen in höchstem Tempo

Mit dem Rocksong „Let Me Entertain You“ sorgte der leidenschaftliche Musikkabarettist direkt zu Beginn für ausgelassene Stimmung. Gekonnt bezog er das Publikum in sein Unterhaltungsprogramm mit ein, bis sich zwei wagemutige Zuschauer auf der Bühne wortwörtlich zum Affen machten und in Schimpansenkostümen tanzten. Außerdem nahm der Münchner unter anderem gefühlsduselige Deutsch-Pop-Sänger und Verschwörungstheoretiker aufs Korn. Fitz rappte in Hochgeschwindigkeit über allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs), erklärte seine ausgefeilte Strategie bei der Partnersuche mittels „Tinder“-App und warum Frauen einmal die Welt retten würden. Einzig die Struktur des Programms war nicht vollständig durchdacht. Dennoch: Mit seiner „saulustigen“ Art und seinem vielseitigen Improvisationstalent begeisterte er das Publikum in der ausverkauften Vorstellung.

Die nächste Veranstaltung findet am Samstag, dem 18. Mai, mit Uli Masuth statt. Dieser wird in seinem Programm „Mein Leben als ICH“ mit schwarzem Humor auf Politisches und Persönliches eingehen.

Autor: Lisa Fischle