Neulingerin wird mit Bauchweh in Klinik eingeliefert – und überraschend zum zweiten Mal Mutter
Neulingen-Nußbaum. Plötzliches Baby-Glück in Neulingen: Eine vermeintliche Nierenkolik hat sich als unbemerkte Schwangerschaft entpuppt und der Familie unerwarteten Nachwuchs beschert. Am Freitagabend gegen 22 Uhr bekam Nathalie Menzemer aus Nußbaum plötzlich sehr starke Schmerzen im Unterleib und am Rücken. Gemäß dem Motto: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, reagiert die 28-Jährige nicht empfindlich gegen Schmerzen, weshalb sie auch nicht gleich etwas dagegen einnahm. So hatte sie zuerst versucht, ob duschen oder gar ein guter Tee helfen könnten. Doch dem war nicht so.
Es wurde vielmehr immer schlimmer. Daher rief ihr 30-jähriger Mann Daniel, der als Baggerfahrer arbeitet, schließlich um Mitternacht den Notruf an, wonach die „Helfer vor Ort“ von der Bereitschaft des DRK Nußbaum eintrafen. Diese alarmierten den Rettungsdienst, der wiederum einen Notarzt zum Verabreichen einer Spritze gegen die immensen Schmerzen hinzu holte. Zunächst bestand der Verdacht auf eine akute Nierenkolik als Folge eines Nierensteins.
"Ich hatte auch keine Wehen verspürt, da ich ja noch von meinem ersten Kind weiß, was Wehen sind."
Nathalie Menzemer aus Nußbaum
Um 1.14 Uhr wurde dann die Patientin in das Siloah Sankt Trudpert Klinikum in Pforzheim eingeliefert. Dort wurde später eine Ultraschalluntersuchung gemacht, die das Geheimnis um die rätselhaften Beschwerden schnell lüftete: „Wissen Sie, dass Sie schwanger sind?“, fragte der behandelnde Arzt die werdende Mutter. Deren Antwort war ein klares „Nein!“
Name schnell gefunden: Söhnchen heißt Henry
Denn irgendwelche Anzeichen oder Beschwerden einer Schwangerschaft hatte sie bisher nicht. „Ich hatte auch keine Wehen verspürt, da ich ja noch von meinem ersten Kind weiß, was Wehen sind“, betont die im Seniorenzentrum Bethesda in Bauschlott arbeitende Altenpflegerin. Immerhin dauerte die erste Geburt 16 Stunden.
"In meiner langjährigen Berufslaufbahn war dies erst das dritte Mal, dass eine Schwangerschaft der werdenden Mutter nicht bekannt war."
Die behandelnde Gynäkologin
Schließlich erblickte am Samstag um 7.35 Uhr ein gesunder neuer Erdenbürger das Licht der Welt, worüber sich mit den stolzen Eltern besonders der zweieinhalbjährige Bruder Jonas und auch Oma Andrea Menzemer sehr freuten. Wie im Krankenhaus festgestellt wurde, war die Geburt bereits eine Woche überfällig. Der prächtige Bub wiegt 3,5 Kilogramm und ist 54 Zentimeter groß. Mit Henry war dann auch schnell ein Name gewählt. Bereits am Montagnachmittag konnte der frisch gebackene Vater seine Frau samt Baby nach Hause bringen. Dank der beispielhaften Hilfe der Familie und dem Freundeskreis, war auch alles für die Ankunft Zuhause vorbereitet.
„In meiner langjährigen Berufslaufbahn war dies erst das dritte Mal, dass eine Schwangerschaft der werdenden Mutter nicht bekannt war“, betonte die behandelnde Gynäkologin. Laut Eintrag im Internet soll es in Deutschland jährlich etwa 270 solcher unbemerkten Schwangerschaften geben.