Gemeinden der Region
Schömberg -  23.03.2022
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Ostern hautnah erleben: Passionsweg mit 13 interaktiven Stationen lockt nach Schömberg

Schömberg-Langenbrand. Mit viel Ideenreichtum und Liebe haben vier Familien der Verbundkirchengemeinde Schömberg- Oberlengenhardt-Langenbrand im Kirchgarten der evangelischen Ulrichskirche in Langenbrand einen Oster- und Passionsweg geschaffen. 13 Stationen befassen sich mit dem Weg und verschiedenen Situationen, die Jesus vor seinem Tod am Kreuz erlebt hat. „Über sechs Wochen hinweg möchten wir den Menschen die Möglichkeit geben, Ostern hautnah zu erleben“, sagt Karlheinz Walz, Vorsitzender des Kirchengemeinderats Langenbrand. Gemeinsam mit seiner Frau Birgit, die für das Gemeindebüro der Verbundkirchengemeinde zuständig ist, und weiteren Helfern hat er im vergangenen Jahr den Stationenweg ins Leben gerufen. „Wir wollten während der Pandemie den Menschen die Möglichkeit geben, die Zeit bis Ostern und darüber hinaus ganz bewusst zu erleben“, sagt er. Der Zuspruch, den ihre Idee erfahren habe, sei toll gewesen, so dass es außer Frage gestanden habe, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Osterweg geben würde.

„In diesem Jahr haben wir an jeder Station auch speziell etwas für Kinder vorbereitet“, so Walz. Hahn Pedro erzähle die Geschichten zu den Stationen kindgerecht, und es gebe immer etwas zu tun. Beim „Einzug nach Jerusalem“ gibt es etwa einen kleinen Holzbock, der hinter dem Esel aufgestellt wurde. Er ist so stabil, dass die Kinder auf ihm reiten und spielen können. „Für Fotos sieht es fast so aus, als würden die Kinder auf unserem Holzesel im Vordergrund sitzen“, erläutert Walz die Idee. Auch Station sechs, die Kreuzigung, lädt zur Aktion ein. In ein liegendes Holzkreuz dürfen symbolisch Nägel eingeschlagen werden. Mit bunten Wollfäden sollen anschließend die Nägel miteinander verbunden werden. Das sieht nicht nur schön aus, sondern mache auch die Verknüpfung des Leidenswegs Jesu mit unserem Leben sichtbar, so Walz.

Es gibt noch viele weitere Stationen, an denen es etwas zu tun, zu begreifen, zu schaffen oder nachzudenken gibt. Die Geschichten zu den Stationen finden sich immer gut leserlich und kurz gefasst direkt neben den Stationen, so dass jedermann verstehen kann, was ausgedrückt oder erzählt werden soll. Der Weg mündet schließlich in Station 13, einem besonderen Blumenbeet, das bepflanzt werden darf. „Auf dem Boden wird dann hoffentlich irgendwann blühend zu lesen sein ‚Er lebt‘“, so Walz. Es sei ein Wortspiel, ein Gemeinschaftswerk und ein lebendiges, buntes Symbol für das ewige Leben.

Der Osterweg führt mit seinen Stationen auch durch den rund 1000 Jahre alten Chorraum der Ulrichskirche. Dieser war ursprünglich eine kleine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert. 1793 wurde das Kirchenschiff, in dem die Bänke stehen, eingeweiht. Diese lange Zeit ist an dem Gebäude nicht spurlos vorüber gegangen, so dass nun aufwendige Renovierungen des Innen- du Außenbereichs sowie der Orgel anstehen. Für Spenden steht die Ulrichskirche im Miniaturformat, ein selbst gebauter Opferstock, in der Kirche selbst bereit.

Autor: Yvonne Dast-Kunadt