Preis für Wildbienen-Aktion: Comeniusschüler packen im Garten an
Königsbach-Stein. Als die Nachricht kam, kannte die Freude keine Grenzen: Die Garten-Arbeitsgemeinschaft der Königsbacher Comeniusschule holt den ersten Preis der Zeitschrift „Mein kleiner schöner Garten“ und gewinnt einen Ausflug in den Europapark, Übernachtung inklusive. Dort dürfen die Schüler nicht nur Achterbahn fahren, sondern auch zusammen mit der parkeigenen Gärtnerei ein Beet im Zaubergarten gestalten.
„Damit hätten wir nicht gerechnet“, sagt Ursula Kunzmann. Sie leitet die Garten-AG und hat sich zusammen mit den Schülern ein Jahr lang mit dem Thema Insekten befasst – denn darum ging es bei dem Wettbewerb. Kurz vor Weihnachten 2018 haben die Schüler das Insektenhotel auf Vordermann gebracht und mit zusätzlichen Brutmöglichkeiten bestückt. Nicht weit davon entfernt haben sie im darauffolgenden Frühjahr mehrere Futterpflanzen gesät und gesetzt, etwa Kräuter, Wicken, Kapuzinerkresse und Glockenblumen. Sie bieten für Wildbienen nicht nur reichlich Nektar und Pollen, sondern sorgen aufgrund ihres Standorts direkt neben dem Insektenhotel auch dafür, dass sich die Anzahl der Nachkommen erhöht, weil die Bienen zur Nahrungssuche nicht mehr weit fliegen müssen. Die Folgen sind volle Nistkästen und Pflanzen, die besser bestäubt werden.
Mit Fotos und Texten haben die Schüler ihre Arbeit dokumentiert.Normalerweise sind sie in der Garten-AG zu acht, momentan kommen wegen Corona weniger. Jeden Montag treffen sie sich für anderthalb Stunden im Schulgarten, um ihn zu pflegen, die Pflanzen zu gießen und Unkraut zu jäten. Langweilig wird ihnen nicht: Im Frühling bauen sie Hasen aus Holz, kurz vor Weihnachten Engel. Wenn sie nicht gerade eine Gießkanne, eine Schere oder eine Schaufel in der Hand halten, probieren sie die Lebensmittel, die sie selbst angepflanzt haben.„Die Kinder sollen den Unterschied schmecken“, sagt Kunzmann: „Sie sollen sehen, wo die Lebensmittel herkommen.“ Auch deshalb gibt es seit drei Jahren ein Kartoffelprojekt. Normalerweise pflanzen und ernten die Schüler die Knollenfrüchte selbst, dieses Jahr hat das ausnahmsweise Kunzmann übernommen. Die Mitglieder der AG kümmerten sich um das Sortieren. Ein Teil ging an die Mitschüler, der andere landete auf dem Teller, zubereitet von den Achtklässlern, die jeden Dienstag für die ganze Schule kochen. Wie Kunzmann berichtet, sind die Kinder nach wie vor mit Spaß dabei – auch, wenn sie jetzt im Schulgarten eine Maske tragen müssen.
