SV Illingen freut sich auf Pokal-Heimspiel - Auch Phönix und Iptingen im Einsatz
Mühlacker/Illingen. Wenn es um den Reiz des Pokals geht, ist Ulrich Rümmelin vom TSV Phönix Lomersheim schnell beim DFB-Pokal, in dem aus lokaler Sicht zuletzt Fußball-Oberligist 1. CfR Pforzheim von sich reden machte. Beim 0:1 gegen Bundesligist Bayer Leverkusen im August 2018 verkaufte sich das Fünftliga-Team vor ausverkauftem Haus ja bestens. Dass Phönix nie in diese Lage kommen wird, ist für Rümmelin klar. Daraus erklärt sich dann schon, warum der Bezirkspokal keinen allzu großen Reiz hat, sondern bei den Lomersheimern – so wie bei vielen anderen Teams dieses Leistungsbereichs – nur mitläuft. Wer sich in diesem Wettbewerb durchsetzt, müsste in der folgenden Saison auch noch den WFV-Pokal gewinnen, um wiederum eine Spielzeit später einen großen Pokal-Auftritt möglich zu machen. Selbst für Lomersheim als Bezirksligist und lokale Nummer eins ist es illusorisch Teams wie die Stuttgarter Kickers oder Drittligist SG Sonnenhof Großaspach zu übertrumpfen.
Für Tobias Häfner, der Trainer des SV Illingen, der früher selbst das CfR-Trikot trug, hat der Bezirkspokal durchaus einen Reiz. Genau wie Phönix ist der SVI am Donnerstag um 15 Uhr, in der dritten Runde dabei: Illingen erwartet den Bezirksliga-Fünften TSV Merklingen, der Nachbar wiederum muss beim SV Germania Bietigheim II, dem Spitzenreiter der B9, antreten. Häfner weiß, dass ihm vier, fünf wichtige Kicker fehlen, nicht zuletzt weil der Feiertag dazu einlädt, ein langes Wochenende zu gestalten. Wenn Spieler entsprechend planen, spricht das tatsächlich dafür, dass Pokal-Einsätze nicht so hoch im Kurs stehen wie Punktspiele.
Doch daraus folgt nicht automatisch, dass der gesamte Verein den Wettbewerb nur als lästiges Anhängsel sieht. „Wir haben richtig Bock drauf“, sagt Häfner jedenfalls. Die Lücken im Kader bieten jungen Nachrückern die Möglichkeit, sich gegen ein höherklassiges Team zu bewähren. „Da weiß jeder gleich, wo er steht“, stellt der Trainer heraus.
Konsequenterweise beantwortet Häfner die Frage, ob er womöglich selbst auf dem Platz stehen wird nicht mit ja. „Schaun wir mal, aber ich glaube, das ist kein Spiel ist, wo der Tobias Häfner mit rumhopfen muss“, sagt Häfner auf gut Schwäbisch – und nicht ohne Selbstironie.
Was das Thema Pokal ganz generell angeht, vermutet Häfner, dass es von Nachteil ist, dass zunächst anfangs der Saison gespielt wird, wenn die Teams in der Findungsphase sind, und es um einen guten Start in der Liga geht. Hinzu kommt, dass an Werktagen Abendspiele anstehen – gar in der Urlaubszeit, wenn es personell ohnehin schnell einmal knapp wird.
Derzeit belegt Illingen in der Kreisliga A 3 nur Platz sieben, angesichts von 13 Punkten ist man aber zumindest an Relegationsplatz zwei dran. Beim SV Iptingen setzte es vor anderthalb Wochen zwar ein 0:5, aber das soll am Besten ein einmaliger Ausreißer sein.
Dazu, dass Illingens frühe Saisonphase als gelungen gelten kann, trugen die bisher zwei Erfolge im Pokal bei. Der Begegnung mit dem A-Liga-Konkurrenten VfL Gemmrigheim, in der Häfner den 3:2-Siegtreffer erzielte, folgte dank eines Tores von Nick Heckele ein ermutigendes 1:0 gegen den Bezirksligisten FV Löchgau II. Nun darf der SVI schon zum dritten Mal zu Hause ran – wohl auch ein Grund dafür, dass man sich mit dem Pokal leichter tut, als einige andere.
Um den Einzug ins Pokal-Achtelfinale kämpft schon vor Illingen und Lomersheim der SV Iptingen: Dieses A-Liga-Team tritt am Donnerstag bereits um 12.45 Uhr beim DJK Ludwigsburg (B3) an.