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Enzkreis -  17.04.2025
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Sanierung der Unterführung: Freudensteintunnel seit Donnerstag gesperrt

Knittlingen-Freudenstein-Hohenklingen/Enzkreis. Der Bahntunnel in der Nähe des Knittlinger Teilorts Freudenstein – auch Freudensteintunnel genannt – ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt auf der Schnellbahnstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart. Doch seit Donnerstag, 17. April, ist der Tunnel und damit auch die Schnellbahnstrecke gesperrt. Grund dafür ist die notwendige Sanierung der Unterführung, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) in Berlin auf PZ-News-Nachfrage mitteilt.

Der „Freudensteintunnel“ – hier ein ICE bei der Ausfahrt zwischen Zaisersweiher und Schützingen – ist bis zum 6. Juni wegen Sanierungsarbeiten gesperrt.
Der „Freudensteintunnel“ – hier ein ICE bei der Ausfahrt zwischen Zaisersweiher und Schützingen – ist bis zum 6. Juni wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Foto: Röhr

Sieben Wochen lang, bis Freitag, 6. Juni, bleibt der Tunnel voraussichtlich gesperrt. Deswegen wird der Verkehr auf der 99 Kilometer langen Schnellbahnstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim auf die alte Strecke Mühlacker-Bretten-Karlsruhe umgeleitet. Dadurch müssen sich Bahnpassagiere allerdings auf eine erheblich längere Fahrtzeit von rund 45 Minuten einstellen, teilt die Deutsche Bahn mit.

Kosten haben sich halbiert

Ursprünglich waren für die Sanierungsmaßnahme Kosten von rund 15 Millionen Euro veranschlagt. Dies sei aber nur ein Planungszwischenstand gewesen, erläutert der Bahnsprecher. Durch Optimierungsprozesse habe der aktualisierte Planungsansatz auf zehn Millionen Euro reduziert werden können. Mehr noch: Erfreulicherweise sei man im Laufe des Ausschreibungsprozesses für die Arbeiten bei 7,5 Millionen Euro gelandet. Das entspreche einer Halbierung des ursprünglichen Kostenbetrages.

Beim rund 6800 Meter langen Freudensteintunnel im Bereich der Fauststadt Knittlingen, Zaisersweiher und Schützingen haben sich Probleme bei der Geologie ergeben. Laut des Bahnsprechers seien Risse auf der Innenseite der Stahlbetonschale des Tunnels entstanden.

Weil die Tunnelröhre in weiten Teilen auf Schichten des anhydritführenden Gipskeupers liegt, haben Bahnexperten festgestellt, dass das Gestein durch Wassereintritt aufgequollen ist und Schäden im Stahlbeton der Tunnelschale entstanden sind. Die Deutsche Bahn bringt an der Tunneldecke auf einer Länge von 1000 Metern Drahtnetze zur Sicherung an, damit sich Teile der Tunnelschale aufgrund der Risse nicht lösen können.

Gleichzeitig werden zwei Querschotte um die Tunnelröhre herum erstellt, um den Wasserzulauf unter der Tunnelsohle zu stoppen. In Verbindung mit zusätzlich installierten Pumpen wird so verhindert, dass sich das Gestein unter Wassereintritt weiter ausdehnt. Die DB führt die Arbeiten im Dreischicht-Betrieb rund um die Uhr durch.

Trasse bereits 2020 saniert

Der Freudensteintunnel ist der längste von insgesamt 15 Tunneln auf der 99 Kilometer langen Schnellfahrstrecke Mannheim/Stuttgart. Die 1991 eröffnete Bahntrasse wurde schon 2020 umfassend saniert und dabei mit neuen Gleisen, Weichen, Schwellen und moderner Leit- und Sicherungstechnik ausgestattet.