Schömberg will Entscheidung vertagen
Schömberg/Pforzheim. In Schömberg könnte sich ein seltener Fall anbahnen. Sollte es hart auf hart kommen, wird der Gemeinde für Teile des Ortskerns die Planungshoheit genommen. Der Regionalverband fordert für den Bereich seit Ende November einen neuen Bebauungsplan: So solle sich unter anderem das Modehaus Bertsch nicht weiter „ungeordnet“ vergrößern können. Beim betroffenen Unternehmer, politischen Entscheidungsträgern und Bürgern in der Gemeinde stößt das auf großes Unverständnis.
Das Rathaus hat den Regionalverband um mehr Zeit gebeten und auch schon eine Fristverlängerung gestattet bekommen. Nun will Bürgermeister Matthias Leyn diesen Schritt noch einmal wiederholen.
„Wir werden eine erneute Fristverlängerung beantragen“, schreibt der Rathaus-Chef gestern der PZ. Ursprünglich sollte die Gemeinde bis zum 8. Januar tätig werden. Leyn bat beim Regionalverband um mehr Zeit und bekam sie – bis Ende Januar. Die Gemeinde habe das laut Verbandsdirektor Matthias Proske damit begründet, dass sie sich über die Weihnachtsfeiertage nicht mit dem Thema auseinandersetzen kann.
Nun könne der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Januar eine Entscheidung fällen. Dazu sei noch ausreichend Zeit, den Regionalverband bis Ende des Monats darüber in Kenntnis zu setzen, sagt Proske weiter. Er selbst hatte immer wieder angeboten, selbst an einer Sitzung des Gremiums teilzunehmen, um die Vorteile eines neuen Bebauungsplans zu erläutern. Doch dazu wird es offenbar nicht so schnell kommen. Denn Leyn schreibt der PZ auch: Momentan prüfe man den Sachverhalt noch. Und: „Für eine Behandlung im Gemeinderat ist das zu kurzfristig.“ Proske liegt aus Schömberg noch kein Antrag für eine erneute Fristverlängerung vor, wie er gestern sagt. Die Möglichkeit dazu besteht jedoch offenbar. „Wir schauen uns das noch mal an“, so der Verbandsdirektor. Normalerweise sei eine Frist von vier Wochen Standard. Schömberg habe man erst sechs und nun noch einmal vier weitere Wochen oben drauf Zeit gegeben. Proske macht deutlich: „Wir haben kein Interesse an einer Eskalation.