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Mühlacker -  08.09.2019
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Sebastian Kienle bei der 70.3-WM stark, aber ohne Medaille

Nizza. Am Ende konnte Patrick Lange nicht mal in seiner Paradedisziplin noch ein vorderen Platz retten: Der zweimalige Ironman-Champion hatte bei der 70.3.-Weltmeisterschaft keine Chance. Der 33-jährige Hesse kam am Samstag in Nizza über die halbe Ironman-Distanz mit fast 20 Minuten Rückstand nicht über den 23. Platz hinaus.

Dafür bestätigte Sebastian Kienle, dass Lange in fünf Wochen auf Hawaii bei seinem Titel-Hattrick-Versuch auch mit dem Champion von 2014 zu rechnen hat. Schon in Frankfurt hatte Kienle mit Platz zwei hinter Superstar Jan Frodeno gezeigt, dass er zu alter Form zurückgefunden hat. Das bestätigte Kienle auch an der prachtvollen Côte d’Azur: Trotz einer gewohnt schwachen Schwimmzeit und Platz 38 nach der ersten Disziplin kämpfte sich der 36-Jährige aus Mühlacker bis auf den fünften Platz vor mit der zweitbesten Zeit beim Laufen.

Ohne Superstar Frodeno, der mit Blick auf den Ironman-Showdown am 12. Oktober in Kailua-Kona auf die Titelverteidigung über die 70.3-Distanz von 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern Radfahren und 21,1 Kilometern Laufen verzichtete, kam kein deutscher Triathlet aufs Podest.

Den Sieg sicherte sich der erst 23 Jahre alte Norweger Gustav Iden. Im Gegensatz zu Kienle oder Lange trat er mit einem normalen Rennrad an. Mangels Sponsor habe er keine Zeitfahrmaschine, erklärte er nach dem Zieleinlauf in 3:52:35 Stunden. Iden verwies den zweimaligen Olympiasieger Alistair Brownlee auf Platz zwei – der Brite ist ebenfalls in der Vorbereitung auf Hawaii. Dritter wurde Rodolphe van Berg (USA).

Aufs Podium fehlten Kienle rund dreieinhalb Minuten. Die Schwimmschwäche des 70.3-Weltmeister von 2012 und 2013 machte sich besonders bemerkbar. 26:50 Minuten benötigte Kienle, Iden beispielsweise 23:55 – zur Spitze gehörte der spätere Sieger damit aber auch nicht. Lange lag zu dem Zeitpunkt ordentlich im Rennen. Er hatte gemeint, der Radkurs könne ihm liegen. Die harten Anstiege und das hohe Tempo machten ihm aber zu schaffen.

Als Top-Radfahrer ist Lange anders als Kienle nicht bekannt. So arbeitete sich Kienle im Feld vor, während Lange Zeit einbüßte, die er im Laufen nicht mehr aufholte. Mit 1:11:22 Stunden gelang Lange die achtbeste Laufzeit. Kienle, 2018 auf Hawaii von einer Verletzung der Achillessehne gestoppt und vor Nizza durch einen umgeknickten Knöchel gebremst, schaffte den Halbmarathon in 1:09:31 Stunden.

Autor: dpa