Sozialwohnungen bleiben Baustelle: Auch in Mühlacker läuft in diesem Feld nicht alles rund
Mühlacker. Die an offenen Baustellen nicht arme Stadt Mühlacker kommt besonders in einem Punkt nicht so richtig voran: beim sozialen Wohnungsbau. Diese Ansicht vertritt nicht nur, aber alleine schon von berufswegen Gerd Schulz, der Geschäftsführer der „Gemeinnützigen Service und Integrationsgesellschaft Enzkreis“ (GSI).
„Mir fehlt ein Stück weit die Kreativität in diesem Feld, der Innovationsdrang“, sagt Schulz, der bereits seit vielen Jahren auf die Problematik aufmerksam macht, Mühlacker tue zu wenig für den sozialen Wohnungsbau.
Untätig ist man in den vergangenen Jahren in der Stadt allerdings nicht gewesen – nur lief einiges nicht so, wie geplant. Bestes Beispiel: Das Projekt an der Stuttgarter Straße 53 bis 55. Hier soll ein Haus entstehen, in dem mehrere Familien Wohnraum finden. Doch seit dem Spatenstich im Herbst vergangenen Jahres stockt das Projekt – unter anderem, da nach PZ-Informationen die Ausschreibungen nicht so liefen, wie geplant. Auch unter dem Eindruck dieser Erfahrungen liegt ein weiteres geplantes Projekt an der Lienzinger Straße vorerst mehr oder minder auf Eis. „Wir sollten aber ohnehin erst eine Sache abschließen, bevor wir uns an die nächste wagen“, sagt einer, der mit den Vorgängen vertraut ist.
Oberbürgermeister Frank Schneider bewertet die Situation hingegen positiver: „Die Stadt Mühlacker bietet rund 100 Wohnungen an, deren Miethöhen durchschnittlich zirka 25 Prozent unter der ortsüblichen Miete liegen. In diesen Wohnungen leben ungefähr 500 Menschen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Der Begriff „Sozialwohnung“ treffe übrigens beispielsweise für das Objekt an der Stuttgarter Straße keineswegs zu und gehe an den tatsächlichen Marktbedürfnissen weit vorbei. Es handle sich vielmehr um Wohnungen für Haushalte, die am Markt aufgrund des geringen Einkommens und hoher Mieten keine angemessene Wohnung fänden.
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