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Remchingen -  27.06.2021
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Spiel mit Genre-Grenzen: Frank Dupree Trio gibt Konzert in der Remchinger Kulturhalle

Remchingen. Von entspannt bis ungestüm, zart bis wild, von geradlinig bis beschwingt reicht die Bandbreite: Vielfältig, facetten- und abwechslungsreich ist das Programm, das Pianist Frank Dupree am Freitagabend mit Jakob Krupp (Kontrabass) und Meinhard „Obi“ Jenne (Schlagzeug) auf die Bühne der Remchinger Kulturhalle bringt.

Zum 25. Geburtstag der Noten- und Buchhandlung „LiteraDur“ präsentiert sich das Trio in bester Spiellaune: zupackend, frisch, lebendig, Stil- und Genregrenzen mit Leichtigkeit überschreitend. Wenn die drei Musiker Beethoven spielen, verschwimmen Jazz und Klassik. Erst recht in den Variationen der letzten Klaviersonate (op. 111), in denen Dupree den Boogie Woogie entdeckt. Während Krupp und Jenne das musikalische Grundgerüst bauen, gleiten seine Finger blitzschnell über die Tasten des Klaviers – so präzise, dass selbst feinste Nuancen zu hören sind. Auch Duke Ellington gelingt farbenreich und vielgestaltig. Zart entfalten sie das balladenhafte „Prelude To A Kiss“, mit schönen Effekten das geheimnisvolle „Caravan“: Der Kontrabass knarzt, vom Schlagzeug kommt ein Donnergrollen, vom Klavier Verträumtes. Kombiniert mit schnellen Tempo- und Taktwechseln, entsteht ein einzigartig dynamisches Klangerlebnis.

Es ist ein Abend zum Zurücklehnen, Entspannen und Genießen. Obwohl es in diesem Jahr ihr erstes gemeinsames Live-Konzert ist, harmonieren die drei perfekt. Sie schaffen sich ihre Freiräume – auch bei Leonard Bernsteins „West Side Story“. Stilsicher manövrieren sich Dupree und seine Kollegen durch die Stücke und lassen impressionistisch wirkende Tongemälde entstehen. Das Publikum ist begeistert, es folgen zwei Zugaben.

Autor: Nico Roller