Gemeinden der Region
Neuenbürg -  21.07.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Spritziges Vergnügen auf und an der Enz in Neuenbürg

Neuenbürg. Ganz unter dem Motto „Galaktisch gut – Neuenbürg feiert“ standen die Aktivitäten am Wochenende beim Flößerfest, das nach vier Jahren Pause an die Enz zurückkehrte. Das Motto stellte eine Anspielung auf das 50-jährige Jubiläum der Mondlandung dar und das Aufgreifen des Themas wurde auch belohnt: Wer am Sonntag mit Moonboots erschien, konnte sich über freien Eintritt im Schloss und ein Freigetränk freuen.

Auf der Enz konnten die Besucher Fahrten mit einem originalgetreuen, 60 Meter langen Floß unternehmen und die Flößerzunft aus Unterreichenbach in ihrer traditionellen Kleidung erleben. Stadtführer Jürgen Klingbeil erklärte Interessierten Hintergründe zu historischen Orten in Neuenbürg und berichtete Wissenswertes zur Geschichte der Flößerei in der Stadt. Bei allerlei Darbietungen alter Handwerkskünste wurde die Vergangenheit Neuenbürgs hautnah erfahrbar. Das Organisationsteam des Turnvereins und des Musikvereins Neuenbürg konnte zahlreiche neue Ideen in die Veranstaltung einfließen lassen, jedoch wurde auch an viel Altbewährtem festgehalten.

Das Musikprogramm auf den zwei Bühnen im Festzelt und auf dem Marktplatz konnte vielfältiger nicht sein, so kam jeder Besucher auf seine Kosten. Am Samstagabend versetzte die Band Moonlights die Besucher in Partylaune. Für stimmungsvollen Lichterglanz sorgte das traditionelle Feuerwerk und die Enzbeleuchtung auf dem großen Floß.

Insgesamt gut 5000 Besucher

Eine Abkühlung gab es für Leichtmatrosen, die am Sonntag beim Waschzuberrennen auf der Enz antraten. Mit selbst gebauten Booten oder sonstigen schwimmenden Konstruktionen fuhren sieben Teams um die Wette, angefeuert von 2000 Besuchern. Am Ende gewinnt nicht nur der Schnellste, sondern auch der Publikumsliebling. Matthias Kretzschmer und Sohn David haben ihren umgebauten Öltank namens „Enzi“ mit neuem Antrieb durch zwei Fahrräder versehen. Zusammen mit Jürgen Durach strampelt Vater Matthias, während Sohn David mit einer Wasserpistole nicht nur bei den gegnerischen Fahrern, sondern auch bei den Zuschauern für Abkühlung sorgt. Währenddessen treiben Ulrich Gall und zwei Kollegen von der Neuenbürger Feuerwehr mit einem Schlauchboot und dem Paddel griffbereit auf der Enz und sind sie bereit, bei schlimmeren Unfällen einzuschreiten.

Ganz nach vorne auf den ersten Platz katapultierten sich Achim Schöninger und seine Söhnen Felix und Simon im Steam-Punk-Fisch für die Jungschar Engelsbrand. Als sich Vater Achim für die Siegerrunde aufs aus Styropor gebastelte Surfbrett hinten ans Boot hängt, dauert es nicht lange bis ins Wasser fällt – sehr zur Belustigung der Zuschauer. Freiwillig baden gingen nach dem Rennen die Männer der Zimmerei Stoll aus Neuenbürg in ihren stilechten Retro-Badeanzügen. Deren gezimmertes Floß kam zwar nur schwer in die Gänge, machte dafür aber optisch einiges her.

Mit dem Auseinanderbauen des 60 Meter langen Floßes durch die Unterreichenbacher Flößer endet dann das Fest, mit dem die Organisatoren bei 5000 Besuchern an zwei Tagen mehr als zufrieden sein können.

Autor: Constantin Hegel und Melanie Scheck