Stemning Ensemble aus Königsbach-Stein: Junge Sänger machen gemeinsam Chormusik
Königsbach-Stein. In einem Halbkreis sitzen 18 junge Leute in einem Raum im Obergeschoss des alten Schulhauses in Königsbach. Sie wärmen zunächst ihre Stimmen auf, üben dann ein Stück nach dem anderen ein, achten auf Tempo, Dynamik und Intonation. Seit Donnerstag proben die Sänger des Stemning Ensembles schon für ihren großen Auftritt am Sonntag um 17 Uhr in der evangelischen Stephanuskirche in Stein.
Werke von Johann Sebastian Bach, Heinrich Schütz und Jaakko Mäntyjärv werden die Sänger dabei zum Vortrag bringen. „Wir wollen die Noten nicht einfach nur singen, sondern die Zuhörer damit erreichen und berühren“, sagt Lise Saur. Die 20-Jährige und ihr Bruder Julius (22) sind von Anfang an Teil des Ensembles, das es erst seit gut einem Jahr gibt. Entstanden ist es damals aus dem Wunsch einiger Mitglieder des Landesjugendchors, auch über das Erreichen der Altershöchstgrenze von 25 Jahren hinaus zusammen Musik machen zu können. Sie singen ausschließlich a cappella und verfügen inzwischen über ein breites Repertoire, das von barocken über romantische und skandinavische Stücke bis hin zu Popsongs reicht. Es gehe ihnen um den perfekten Klang, sagt Julius Saur, darum, die Menschen mit ihrer Musik zu berühren. Weil sie über ganz Süddeutschland verstreut wohnen, treffen sie sich zum Proben nur ein paarmal im Jahr. Aber wenn sie sich zusammenfinden, dann arbeiten sie intensiv – von morgens bis abends, bis zu neun Stunden am Tag. Übernachtet wird immer bei einem Chormitglied, das in der Nähe wohnt.
Für die aktuellen Proben haben Lise und Julius Saur ihre Sängerkollegen eingeladen, bei ihnen zu schlafen. Beide kommen aus Königsbach-Stein und sind im Hauptberuf Studenten. Das Singen macht beiden viel Spaß. „Mit Musik lässt sich eine ganz besondere Verbindung zwischen Menschen herstellen“, sagt Lise Saur. Und ihr Bruder meint: „Wenn man singt, kann man den Alltag ausblenden.“ Außerdem lerne man sehr viel, weil es in einem kleinen Ensemble auf jede Stimme ankomme.
Mehr lesen Sie am Samstag, 1. Juni 2019, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.
