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Straubenhardt -  30.11.2022
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Straubenhardter Turner siegen klar – verpassen jedoch wohl Ligafinale

Straubenhardt. Das Bundesligateam der Straubenhardter Kunstturner hat am Samstag in der erneut sehr gut besuchten Straubenhardthalle den TSV Pfuhl klar mit 66:11 Score besiegt. Mit 12:0 Gerätepunkten realisierte die Riege auch das von Trainer Brian Gladow gesteckte Ziel, um somit noch Chancen auf den Einzug in das Ligafinale am kommenden Wochenende zu haben.

Nach den Ergebnissen der anderen Begegnungen steht aber fest, dass die KTV Straubenhardt mit Rang fünf in der Tabelle den Finaleinzug verpasst hat, was aber der guten Stimmung in der Halle überhaupt keinen Abbruch tat, die sportlichen Leistungen standen im Vordergrund.

Am kommenden Samstag kämpfen nach jetzigem Stand der SC Cottbus und die TuS Vinnhorst um den Titel des deutschen Meisters, das kleine Finale um Rang drei bestreiten der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und die TG Saar. Im Raum steht aber noch der mögliche Einspruch der KTV gegen die zwei aberkannten Tabellenpunkte beim Sieg vor zwei Wochen gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau.

Hintertürchen offen

„Für uns stand der Wettkampf gegen den TSV Pfuhl im Vordergrund, um mit sportlichen Leistungen zu überzeugen“, sagte Andreas Rapp, Vorstand Management Bundesliga und Marketing sowie Präsident des Fördervereins der KTV Straubenhardt, vor dem Wettkampf. Weiterhin äußerte er, dass bisher kein offizieller Einspruch gegen die Entscheidung der Deutschen Turnliga (DTL) eingelegt wurde und dies noch in den nächsten Tagen nach reifer und sachlicher interner Diskussion in Erwägung gezogen wird. Somit bleibt der KTV, je nach Entscheidung der DTL, noch ein Hintertürchen offen.

Mehr als dominant präsentierten sich die Schwarzwälder gegen den TSV Pfuhl und mussten dem Gegner aus Bayern nur vier der insgesamt 24 Duelle an den sechs olympischen Geräten überlassen. Schon am Boden legte die Gladow-Riege die Grundlage des souveränen Erfolges.

Nach Siegen in ihren Duellen brachten Pascal Brendel, Illia Kovtun und Nick Klessing ihre KTV klar mit 12:1 in Führung. Mit einem Ausgangswert von 6,1 zeigte Kovtun eine technisch hervorragende Kür, die er sicher mit einer mehrfachen Schraube auf der letzten Bahn in den Stand beendet hat. Mit weitaus technisch anspruchsvolleren Übungen als der Gegner bauten Brendel, Kovtun und Ivan Rittschick die Führung der KTV am Pauschenpferd um weitere sechs Scores aus, lediglich Andreas Bretschneider musste die Punkte seinem Gegner überlassen. „Normalerweise kenne ich die Übungen am Pauschenpferd nur aus dem Fernsehen“, scherzte er später. An dem für ihn eher ungewohnten Gerät stellte sich der Routinier in Dienste seines Teams, zumal in diesem Wettkampf auch Dario Sissakis aufgrund einer Corona-Infektion passen musste.

Weltklasse am Barren

Die Dominanz der Schwarzwälder setzte sich an den Ringen fort, Marcel Nguyen, Kovtun und Rittschick bauten mit Siegen den Vorsprung vor der Pause auf 33:7 aus. Klare Sache also schon zu diesem Zeitpunkt. Mit einem klaren 8:0-Sieg am Sprung und 12:0 am Barren ging der Siegeszug der Straubenhardter Kunstturner weiter. Ein Zuckerschlecken war dabei die Weltklasse-Kür von Illia Kovtun am Barren. Mit einem Schwierigkeitsgrad von 6,3 und einer Endnote von 15,20 reell erturnten Punkten zeigte der Ukrainer die technisch anspruchsvollste und am besten bewertete Kür aller in der Hauptrunde geturnten 672 Übungen.

Selbst Trainer Gladow musste aufgrund der Ausfälle in seinem Team wieder aktiv ins Wettkampfgeschehen eingreifen und gewann am Barren vier Scores. Auch am finalen Königsgerät Reck ließ sich die KTV nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und dominierte mit 13:4 das Wettkampfgeschehen.

„Unser Team hat das umgesetzt, was ich gefordert habe“, sagte Trainer Gladow unmittelbar nach dem Wettkampf. Besonders lobte er erneut den Teamgeist sowie die Leistungen von Kovtun und Brendel, die beide an einen kompletten Sechskämpfer, nachdem die KTV nur mit sieben aktive Turner aufbieten konnte.

Mit 25 Punkten war Illia Kovtun Topscorer des Wettkampfs, mit insgesamt 77 Scores nach allen absolvierten Hauptrundenwettkämpfen ist Kovtun auch bester Topscorer aller Turner.

Autor: Ralf Kiefer