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Enzkreis -  25.10.2025
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Umstrittenes Ispringer Neubaugebiet: Bürger sollen 2026 beteiligt werden

Thomas Zeilmeier verspricht „Raum für Fragen und Diskussionen“ in Versammlung, die er rechtzeitig ankündige. Gutachten lassen auf sich warten.

Protest gegen das Neubaugebiet Weglanden vor dem Bürgerentscheid im Juni 2024. Nun werden Zahlen, Daten und Fakten als Entscheidungsgrundlage zusammengetragen. Als besonders brisant gilt ein Klima- und Kaltluftgutachten wegen des befürchteten negativen Einflusses geplanter Wohngebäude. Roller
Protest gegen das Neubaugebiet Weglanden vor dem Bürgerentscheid im Juni 2024. Nun werden Zahlen, Daten und Fakten als Entscheidungsgrundlage zusammengetragen. Als besonders brisant gilt ein Klima- und Kaltluftgutachten wegen des befürchteten negativen Einflusses geplanter Wohngebäude. Roller Foto: Nico Roller

Bürgermeister Thomas Zeilmeier hat auf PZ-Nachfrage nun einen konkreteren Zeitplan genannt für das weitere Vorgehen zum in der Bürgerschaft umstrittenen Neubaugebiet „Weglanden“ am nordöstlichen Ortsrand von Ispringen.

„Im November findet eine nicht-öffentliche Klausur des Gemeinderats statt, bei der die ersten Arbeitsberichte einiger Gutachten vorgestellt werden“, sagte Zeilmeier der PZ auf Anfrage. „Derzeit liegen die Ergebnisse der Gutachten noch nicht vollständig vor, einige befinden sich in der Finalisierung“, teilt Zeilmeier weiter mit. Beispielsweise könne das Artenschutzgutachten – das sich über eine ganze Vegetationsperiode erstreckt – derzeit nur als Zwischenbericht vorgelegt werden. Andere Untersuchungen wie Verkehrs-, Schall- oder Umweltgutachten könnten erst erstellt werden, wenn eine gefestigte städtebauliche Planung vorliegt. Nur eine knappe Mehrheit der Abstimmenden hat sich beim Bürgerentscheid im Juni 2024 dafür ausgesprochen, die Planung für das im ersten Bauabschnitt 7,5 Hektar große Areal weiterzuverfolgen, wie vom Gemeinderat beschlossen. Rund eineinhalb Jahre nach dem Bürgerentscheid warten viele Ispringerinnen und Ispringer auf konkretere Informationen.

Gewünschte Leitlinien für das Baugebiet hat Zeilmeier unter anderem bei seiner Kandidatenvorstellung vor der Bürgermeisterwahl im Februar 2025 skizziert. Damals sprach er von einem Modellquartier für „Klimaschutz, Ressourcenschonung und moderne Lebensqualität“. Geplant sei, so hieß es damals, ein kompakt bebautes Areal mit bezahlbaren Wohnlösungen, errichtet in ökologischer Bauweise mit Holz, Lehm und recycelten Materialien. Zudem solle das sogenannte „Schwammstadt-Prinzip“ – mit begrünten Dächern, versickerungsfähigen Wegen und Regenwasserspeichern – umgesetzt werden. Hinter den Kulissen wird kräftig gearbeitet: Im Moment konzentriere sich die Verwaltung in Bezug auf „Weglanden“ auf Themen „wie Entwässerung, Starkregenvorsorge, Klima und Städtebau“.

Die Bürgerveranstaltung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens werde „rechtzeitig angekündigt“. An diesem Abend erhalten alle Bürgerinnen und Bürger laut Zeilmeier „die Möglichkeit, die Gutachten einzusehen“. Zudem würden die Inhalte von den zuständigen Expertinnen und Experten erläutert. „Selbstverständlich wird es – wie bereits früher praktiziert – Raum für Fragen und Diskussionen geben.“ Die offizielle „frühzeitige Beteiligung im Bebauungsplanverfahren“, bei dem schriftliche Stellungnahmen abgegeben werden können, sei dann im ersten Halbjahr 2026 geplant.