Umzug nach Portugal: Mitglied des Remchinger Gemeinderats verlässt das Gremium
Remchingen. Der Remchinger Gemeinderat verabschiedete nicht nur das Ratsmitglied Matteo Kammerer aus dem Gremium. Bei der vergangenen Sitzung gedachten die Mitglieder auch dem früheren Ratsmitglied Dr. Lorenz Praefcke, bevor unter anderem die Wasserschäden am Rathausneubau auf der Tagesordnung standen.

Gedenken: Zu einer Schweigeminute für den verstorbenen, früheren Gemeinderat Dr. Lorenz Praefcke sowie im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und für die Opfer der aktuell wütenden Kriege rief Bürgermeisterin Julia Wieland zu Beginn der Remchinger Ratssitzung auf.
Stühlerücken am Ratstisch: Nach sechs Jahren verlässt Matteo Kammerer vorerst den Remchinger Gemeinderat und seinen Heimatort Singen. Zusammen mit seiner Frau Irina zieht der 35-jährige technische Projektleiter aus beruflichen Gründen für drei Jahre nach Portugal. Bürgermeisterin Julia Wieland dankte ihm für seinen Einsatz, auch in zahlreichen Ausschüssen, Kuratorien und im Partnerschaftsverein.
„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, stellte Kammerer dankbar fest, „Wer weiß, was die Zukunft bringt: Es sind ja irgendwann wieder Wahlen.“
Gleichzeitig verpflichtete das Gremium die 67-jährige Gabriele Ulrich aus Singen als Nachrückerin.
Wasserschaden: Erstmals konkreter informierte Bürgermeisterin Julia Wieland über Wasserschäden am Rathausneubau. So sei es im Januar an mindestens drei Rohreinführungen an der Rathausfassade auf Seite der Hauptstraße von außen zu einem größeren Eintritt von Wasser gekommen. Daraufhin sei Wasser ins Untergeschoss eingedrungen. Zur weiteren Ursachenforschung werde die Gemeinde demnächst im Bereich des Nebeneingangs eine Baugrube ausheben und die Fassade freilegen, erst dann könne man den Schaden näher quantifizieren.
Wie berichtet hatte Wolfgang Oechsle (Bürgerliste) in der Sitzung im März nach dem Schaden gefragt, Wieland hatte seine Frage jedoch mit Verweis auf den nicht-öffentlichen Teil zurückgestellt und später betont, dass man nichts verschleiern, sich die Gemeinde aber eine möglichst solide Position bewahren wolle. Wie berichtet, könnte der Schaden auf Mängel beim Rohbau zurückzuführen sein – die verantwortliche Firma ist insolvent.
Hundestationen: Christian Roser (CDU) erfuhr von Wieland, dass eine Bürgerbeteiligung zur Aufstellung weiterer Hundekotstationen noch ausstehe, die Bürgermeisterin aber zunächst die Haushaltsberatungen abwarten wolle, um dann auch entsprechend zeitnah handeln zu können.
Dauert noch: Bewegungen am früheren Singener Sägewerksgelände habe Josef Lofent beobachtet und fragte in der Einwohnerfragerunde nach, ob mit einer Bebauung zu rechnen sei. Sie selbst und mehrere Gemeinderäte ständen zwar im Austausch mit der Eigentümerin: „Aber so weit sind wir noch ganz, ganz lange nicht“, verdeutlichte Wieland.