Gemeinden der Region
Maulbronn -  24.09.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Vokaler Klangzauber: Das Frauen-Vokalensemble „Sjaella“ in Maulbronn

Maulbronn. Sie sind fröhlich-beseelt von ihrer Musik, ihre Sangesfreude überträgt sich alsbald auf das begeisterte Maulbronner Konzert-Publikum. Nicht umsonst nennt sich das Á-Cappella-Vokalensemble der sechs sehr jungen Sängerinnen nach dem schwedischen Wort für Seele „Sjaella“. Sie singen frisch, präzise klar, mit befreiender Leichtigkeit – in feinen Harmonien finden Stimmen himmlische Klänge, die im Hall der Klosterkirche schweben.

Im Jahre 1170 besuchte Hildegard von Bingen Maulbronn. Sie hatte gewiss für die im gregorianischen Gesang geschulten Zisterzienser-Brüder, die ihr Kloster der Himmelskönigin geweiht hatten, den Text ihres Marien-Liedes „Ave Generosa“ (Sei gegrüßt, du erhabene Magd) in einer Neumen-Notenhandschrift im Gepäck. Im 50sten Jubeljahr der Maulbronner Klosterkonzerte war das vom norwegischen Komponisten Ola Gjeilo zeitgenössisch-modern neu vertonte hymnische Lied wieder zu hören – von Sjaella interpretiert. Die hell jubelnde Sopranstimme über dem tiefen Frauen-Chorus sprach Geist und Seele an.

Je nach den akustischen Vorgaben ihrer Interpretationen nutzte Sjaella im „Musica sacra“-Konzert choreographische Möglichkeiten der Kirche. Vokaler Klangzauber bestimmt die Preisungen Gottes, die modern ausformulierten Gesänge gottesdienstlicher Herkunft, darunter Lieder von Pietro Ferrario, Gregor Meyer, Hugo Distler, David Timme, Paul Heller, Simon Wawer oder Eriks Esenvalds. Zum Ausklang präsentierten die sympathischen Leipziger Sopranistinnen „Nun ruhen alle Wälder“ von Paul Gerhardt in der Version des Jazzpianisten Ekkehard Meister. Ein wunderschönes Konzert.

Autor: Eckehard Uhlig