Weihnachtsfeier im Eutinger Tal sorgt für besinnliche Momente

Pforzheim. Es sind besinnliche Momente, für die die Organisatoren vom Wichernhaus an diesem kalten und grauen Dezembertag sorgen wollen: mit weihnachtlicher Musik, mit kostenloser Grillwurst und Kartoffelsalat, mit einer kleinen Andacht – und mit viel Begegnung und Gemeinschaft.

So haben rund 40 Bewohner der Siedlung Eutinger Tal am Donnerstag gemeinsam mit Mitgliedern des Gemeinderats sowie Joachim Hülsmann, Leiter des Jugend- und Sozialamts, in gemütlicher Runde Weihnachten gefeiert.

Jährliche Tradition

„Es ist schon Tradition geworden“, sagt Sozialarbeiterin Angelika Flattich mit Blick auf die jährliche Veranstaltung, die von den Bewohnern der Obdachlosenunterkunft im Eutinger Tal gut angenommen werde. So gibt es auch am Donnerstag Applaus für die Musik, Jubel für den Einsatz der Organisatoren. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung, an einem Ort, der für viele trostlos wirkt.

Es sei schon etwas ironisch, räumt Jutta Arndt, Geschäftsführerin des Wichernhauses, ein: „Hier entsteht ein Stück Heimat, obwohl es keine sein sollte.“

Der Eutinger Talweg sei ein Ort, an dem man Hilfe bekomme, sagt sie in ihrem Grußwort – und nimmt Bezug auf die schwierige Weltlage. Auch wenn der Frieden, von dem Weihnachten spricht, fern sei, soll die Feier am Donnerstag eine Art „Friedenshöhle“ für die Besucher bieten. Sie rät den Anwesenden am Schluss ihrer Rede: „Herz aufmachen und Kraft tanken.“

Warum kommt man hier überhaupt jedes Jahr für eine Weihnachtsfeier zusammen? „Jeder Mensch feiert gerne zusammen in Ruhe“, sagt Arndt. Doch für Menschen wie die Bewohner im Eutinger Tal seien solche Veranstaltungen besonders wichtig. „Viele Wohnungslose machen schwere Zeiten durch“, erklärt sie.

Man freue sich bei der jährlichen Weihnachtsfeier nicht nur über das Essen, sondern auch über das Miteinander. „Es ist wichtig, dass alle zusammenkommen“, findet Arndt. „Herr Hülsmann ehrt die Bewohner mit seiner Anwesenheit, die Gemeinderatsmitglieder ehren sie.“ Das sei für die Menschen etwas Besonderes: „Dass die Bewohner mal auf gute Art und Weise im Mittelpunkt stehen. Diese Würdigung ist sehr wichtig.“