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Neuenbürg -  28.02.2020
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Wenn lange auf kurze Bälle treffen: Faustballerinnen aus Dennach müssen sich bei DM umstellen

Neuenbürg. Sie ist mit dem TSV Dennach amtierende Weltpokal- und Europapokalsiegerin, dennoch hat Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger vor der deutschen Meisterschaft gemischte Gefühle. „Die nationalen Titelkämpfe liegen uns komischerweise nicht so“, sagt Aldinger. Trotzdem hofft sie auf eine Medaille, wenn sich am Samstag und am Sonntag in Schneverdingen in Niedersachsen sechs Teams um den DM-Titel streiten.

Dennach hat sich als souveräner Meister mit 32:0 Punkten, das heißt ohne Niederlage, für die deutschen Meisterschaften in der Halle qualifiziert. Die makellose Bilanz überrascht auch die Spielertrainerin: „Wir haben in jeder Runde unsere Hochs und Tiefs, so auch in dieser Saison. Daher hatte ich nicht erwartet, dass es so gut läuft.“ Am vorletzten Spieltag sicherten sich die Dennacherinnen den Titel der 1. Bundesliga Süd, am Ende hatte Verfolger Calw acht Pluspunkte Rückstand.

Ein Grund für den Erfolg der „Pink Ladies“ ist sicherlich das gute Zusammenspiel des neuen Trainergespanns, das aus Anna-Lisa Aldinger und Joachim Bork besteht. „Wir haben sehr schnell zusammengefunden und ergänzen uns prima“, sagt Aldinger. Auch sie selbst habe als Spielerin von Bork profitiert, da er neuen Input in das Team bringe. Jogi Bork unterstützt Dennachs Faustballerinnen auch als Mentalcoach und vielleicht kann genau das den Unterschied zu den vergangenen deutschen Meisterschaften ausmachen.

Gut drauf sei man auf alle Fälle, betont Spielertrainerin Aldinger. „Wir haben in den vergangenen Wochen nochmal gut trainiert.“ Ein kleines Hindernis galt es in der Vorbereitung auf die DM allerdings zu umschiffen: Wegen eines Hallenturniers der Fußballer konnten die Dennacherinnen die Neuenbürger Stadthalle für das vorletzte Training nicht nutzen. Durch Kontakte zum EC Freizeit- und Schulungszentrum Dobel konnte dort trainiert werden. „Die Halle war zwar kleiner, als gewohnt, aber in dieser Phase ist jeder Ballwechsel wichtig“, sagt Aldinger. Das Abschlusstraining fand dann am Mittwoch wieder an gewohnter Stelle in Neuenbürg statt.

Nordstaffel spielt anders

Am heutigen Freitag machen sich die „Pink Ladies“ mit dem Mannschaftsbus auf in den hohen Norden. Mit sechs bis sieben Stunden Fahrtzeit rechnet Aldinger für die Strecke von Neuenbürg nach Schneverdingen. Dort treffen die Dennacherinnen dann am Samstag (11 Uhr) in der Gruppe B zunächst auf einen vertrauten Gegner: den TSV Pfungstadt, Tabellendritter aus der Südstaffel. Es folgt das Duell mit dem Ahlhorner SV, der sich im Norden nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses mit Rang zwei begnügen musste. Hier muss sich der Südmeister dann auf eine andere Spielweise einstellen. „In der Nordstaffel werden eher kürzere Bälle gespielt, während wir in der Südstaffel gern härter aufschlagen“, weiß Anna-Lisa Aldinger. Demnach seien gegen Ahlhorn vor allem die vorderen Angreiferinnen gefordert.

Halbfinale im Visier

Beendet Dennach die Gruppenphase auf Platz eins oder zwei, geht es am Sonntag mit dem Halbfinale weiter. Die K.o.-Runde hat Spielertrainerin Aldinger als Ziel ausgegeben. „Ich möchte gern mal wieder ins Halbfinale kommen und ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende unser ganzes Potential abrufen können.“ Am Ende sei es die Tagesform, die den Ausschlag gegeben werde, ist sich Aldinger sicher.

Personell sind die „Pink Ladies“ gut aufgestellt. Die Stammformation mit Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger, Sonja Pformmer, Elena Kull, Fenja Stallecker und Laura Schinko ist fit.

Autor: Anna Wittmershaus