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Tiefenbronn -  27.10.2021
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Wunsch-Radweg, Trecker und die richtige Breite in Tiefenbronn

Tiefenbronn. Die schmale Kreisstraße zwischen Lehningen und Hausen wird ausgebaut – und parallel zu ihr soll der langersehnte Radweg mitentstehen. So weit so eindeutig. Doch Tiefenbronns Gemeinderat hat lange mit der Frage gerungen, ob die Kommune selbst 40.000 Euro in die Hand nehmen soll, um die Strecke von 2,50 Meter nur für Räder auf 3,50 Meter zu verbreitern. Dann könnten auch moderne Landwirtschaftsmaschinen dort zu den Feldern fahren.

Das sei zwar nicht oft und ständig nötig, die Wirtschaftsverbindung sei dennoch wichtig, so Bürgermeister Frank Spottek. Die Idee löste eine lange Debatte aus. Rita Gerhäusser (Freie Wähler) und Wolfgang Liebl (CDU) fanden, es seien zu wenige Traktoren unterwegs, um die Mehrkosten zu rechtfertigen. Auch aus der Fraktion Liste Mensch und Umwelt (LMU) kamen etwa von Fraktionssprecherin Bettina Günther Bedenken, unnötig viel Fläche zu versiegeln. Der Radweg sei ein Wunsch der Bürger, aber die vorgesehene Breite zu groß. Gerhäusser fragte, ob drei Meter nicht reichen würden. Spottek hält ein bisschen Verbreitern nicht für sinnvoll. Die Norm für Wirtschaftswege seien 3,50 Meter. Und zwar zurecht, so Jan-Hendrik Siart (SPD). Bei Landwirtschaftsmaschinen mit drei Meter Spurbreite sei eine schmalere Fahrbahn an den Rändern ruckzuck kaputt. Und noch schmaler sei unmöglich, so der Landwirt und LMU-Rat Ingo Stähle: „Da kann man sonst nicht fahren.“

Karina Kirsch (CDU) findet, dass auch Radfahrer und Spaziergänger von der größeren Breite profitieren. Zwischen Tiefenbronn und Wimsheim oder Friolzheim seien die Radwege schmaler – und wegen der starken Nutzung deshalb unfallträchtig. Ihr Fraktionskollege Stefan Kunle kürzte die Debatte ab. Sein Antrag wurde mit zehn zu fünf Stimmen angenommen: Ja zu 3,50 Meter Breite – falls Weil der Stadt das für die Hausener Hälfte des Wegs auch so macht.

Autor: hei