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Mühlacker -  23.10.2024
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„Ziegelgarten“ muss weichen: Ornamenta-Vorstoß zum Verbleib des Kunstwerkes in Mühlacker gescheitert

Mühlacker. Eigentlich hatte der Mühlacker Gemeinderat schon in der Vergangenheit einen eindeutigen Beschluss gefasst. Das Kunstwerk „Ziegelgarten“ darf im Rahmen der Ornamenta auf dem sogenannten Eurofins-Gelände in Mühlacker aufgestellt werden – muss aber bis zum 31. Oktober restlos zurückgebaut werden. Nun aber hatte Ornamenta-Geschäftsführer Christian Saalfrank doch noch einen finalen Versuch unternommen, um den „Ziegelgarten“ des Kollektivs Spazio Cura auf dem Gelände am Ende der Vetterstraße zu retten und einen temporären Verbleib des Kunstwerks angeboten. Damit allerdings konnten sich die Mühlacker Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstagabend überhaupt nicht anfreunden und erteilten dem Vorhaben eine deutliche, beinahe einstimmige Absage. Die Anlage muss also – wie ursprünglich beschlossen – bis zum 31. Oktober vollständig demontiert werden.

Ornamenta Ziegelgarten Mühlacker
Der „Ziegelgarten“, der im Rahmen der Ornamenta in Mühlacker aufgestellt worden ist, muss an seinem aktuellen Standort definitiv abgebaut werden. Meyer Foto: Foto: Meyer

Schon früh hatte Oberbürgermeister Frank Schneider deutlich gemacht, dass er der Verlängerung an diesem Standort kritisch gegenüberstehe. Es sei unklar, wer sich da in Zukunft aufhalte – und soziale Kontrolle finde an diesem abseits gelegenen Ort auch keine statt. Etabliere sich das Kunstwerk auf dem Eurofins-Gelände, kämen in Zukunft sicherlich auch Rufe nach Toiletten und Beleuchtung. Weiterhin hätte die Ornamenta GmbH eine Übernahme der Verkehrssicherungspflicht abgeben sollen ebenso wie den Unterhalt und die Reinigung des „Ziegelgartens“. Auch mit dem Gedanken, das Kunstwerk einfach so der Natur zu überlassen – wie von Geschäftsführer Saalfrank vorgeschlagen – konnte sich die Stadtverwaltung nicht anfreunden.

Zahlreiche kritische Punkte also, denen auch die Gemeinderatsmitglieder deutliche Worte folgen ließen. „Wir haben mehrheitlich unseren Beitrag geleistet“, sagte Rolf Leo (Freie Wähler). Er erinnerte an die finanzielle Unterstützung der Stadt, außerdem war das besagte Gelände der Ornamenta GmbH kostenfrei überlassen worden. Wenn nicht gegen Ende der Ornamenta noch die privaten Sundowner-Veranstaltungen im „Ziegelgarten“ stattgefunden hätten, „dann wären doch keine 100 Leute gekommen“, so der Freie-Wähler-Chef. „Das war vom Anfang bis zum Ende richtig verkorkst.“ Das sah Johannes Bächle (CDU) etwas anders: „Das hatte schon seinen Charme“. Die Christdemokraten hätten sich gut mit einem Verbleib des „Ziegelgartens“ dort anfreunden können. „Aber wir sehen die Punkte der Stadtverwaltung.“ Weitgehend kritisch eingestellt gegenüber dem ehemaligen Becken aus dem Pforzheimer Emma-Jaeger-Bad waren auch LMU und FDP. „Das Kunstwerk erschließt sich mir nicht so ganz“, sagte Klemens Köberle. Und Natascha Blattner fügte an: „Das verursacht im Nachhinein zu viele Probleme.“

Eine kleine Hintertür bleibt aber doch noch für den Erhalt. So reifte die Idee, den „Ziegelgarten“ doch auf dem Sendergelände zu platzieren. Die Stadtverwaltung möchte nun mit den „Senderrettern“ ein Gespräch führen.