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Neuenbürg -  17.10.2019
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kip-Kunstmarkt wird in diesem Jahr erstmals auf den Marktplatz erweitert

Neuenbürg. Der 39. Kunstmarkt der Kunstinitiative Pforzheim (kip) steht kurz vor dem Start, und Künstlerin Ute Middel sieht dem kommenden Wochenende einerseits mit gelassener Routine, andererseits mit Aufregung entgegen. Wie stets in seiner langen Geschichte hat der kip-Kunstmarkt, der am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr stattfindet, nämlich wieder etwas Neues aufzuweisen.

Erstmals ist es ein Herbst-Kunstmarkt, und erstmals gibt es Stände nicht nur im Rathaus, sondern auch auf dem Marktplatz. Von den rund 45 Ausstellern, darunter etwa ein Drittel „Neue“, bauen 13 ihre Stände im Freien auf. Angeboten werden Schmuck, Porzellan, Skulpturen, Möbel, textile und lederne Produkte, Malerei, Zeichnung und, und und.

Damit das möglich wurde, waren lange Vorgespräche nötig, um die teilnehmenden Aussteller von den Neuerungen zu überzeugen. Aber darin hat Middel, Organisatorin der ersten Stunde, viel und lange Erfahrung.

Und wie kam es zu Terminänderung und Standorterweiterung? „Bisher haben wir am dritten Advent ausgestellt“, sagt Middel. „Zu dieser Zeit ist die Eisbahn in vollem Betrieb, für die Besucher eine tolle Einrichtung, aber wir gerieten dadurch etwas in eine versteckte Ecke. Da unsere Produkte nicht saisonabhängig sind, haben wir uns entschieden, den Markt in den Herbst vorzuverlegen. Und den Marktplatz mit zu bespielen, darüber hatte ich schon lange nachgedacht.“

Die kip wurde 1981 von Kunsthandwerkern, Künstlern und Designern als lose Vereinigung mit der Absicht gegründet, sich vom vorweihnachtlichen Bastelmarkt – und auch von anderen Kunsthandwerkermärkten – abzuheben. Ausstellungsort war und ist das Rathaus. Bereits einige Jahre später wurden Gäste eingeladen, um den Markt interessanter zu gestalten, und heute muss Middel eine Auswahl unter einer Vielzahl von Bewerbungen treffen, wobei Qualität das wichtigste Kriterium ist.

Das Publikum, darunter viel Stammkundschaft, weiß das zu schätzen und hat Interesse auch an hochpreisigen Produkten. „Oft haben die Leute etwas gesehen, was ihnen gefallen hat, und rufen dann unter dem Jahr an, weil sie nicht mehr wissen, wie der Anbieter hieß“, erzählt Middel.

Vieles hat sich seit 1981 verändert, die Welt ist digital geworden, was Middel die Arbeit deutlich erleichtert. Von etlichen kip-Mitgliedern hieß es Abschied nehmen, entweder, weil sie wie Ute Middels Mann Uwe Middel gestorben sind oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr teilnehmen können. Dafür kommen jedes Jahr neue Mitglieder und Gäste hinzu.

Ist die doch recht aufwendige Organisation Freude oder Last für Middel? Wie sie sagt, überwiegt derzeit eindeutig die Freude, auch dank der guten Zusammenarbeit mit ihren Kollegen. Den 40. kip-Kunstmarkt möchte sie auf jeden Fall noch organisieren. Und wenn die Gesundheit mitmacht, auch noch weitere.

Autor: Uta Volz