Wie in alten Zeiten: Backhaus in Eisingen erfreut sich größter Beliebtheit
Eisingen. Ein Brot nach dem anderen holt Reiner Melzig am Samstagvormittag aus dem großen, schwarzen Ofen. Alle haben eine schöne Kruste, alle finden sofort reißenden Absatz. Zahlreiche Menschen sind auf den Platz vor der Eisinger Bohrrainhalle gekommen, um sich das neue Backhaus anzuschauen, das die Eisinger Chorgemeinschaft „Eintracht“ mit viel ehrenamtlichem Engagement und der Unterstützung zahlreicher Sponsoren dort errichtet hat.

„Das ist für unseren Verein ein guter Tag“, sagt der Ehrenvorsitzende Hans-Peter Karst, unter dessen Ägide damals alles seinen Anfang genommen hat. Damals, das war vor zehn Jahren, als die Sänger nach der Probe darüber diskutiert haben, dass das Backen immer mehr in Mode komme. Was zunächst „eine Schnapsidee“ war, wurde mit der Zeit immer konkreter: Mitglieder der Chorgemeinschaft besuchten einen Ofenproduzenten und absolvierten einen Back-Kurs in einer anderen Gemeinde. „Unser Appetit wurde immer größer“, sagt Karst, der sich noch gut erinnern kann, wie 2015 die Entscheidung fiel, einen großen, mit Holz befeuerten Ofen anzuschaffen. Seither wird in Eisingen regelmäßig gebacken: zunächst einmal pro Monat, dann alle drei, inzwischen sogar alle zwei Wochen. „Das Interesse ist immer größer geworden“, sagt Karst.
Lebendiger Treffpunkt
Bisher stand der 1200 Kilogramm schwere Ofen in einer Garage am Lindenhof und wurde zum Backen auf Rollen ins Freie und später wieder zurückgefahren. Umständlich, doch damit ist es dank des neuen Backhauses jetzt vorbei. Dass es errichtet werden konnte, hat die Chorgemeinschaft einer Kita-Außengruppe, die vor zwei Jahren im Untergeschoss der Bohrrainhalle behelfsmäßig eingerichtet wurde, zu verdanken. Als sie vor ein paar Monaten wieder auszog, konnte die Chorgemeinschaft die Räumlichkeiten als Vereinslokal übernehmen. Gegen Ende des vorigen Jahres stellte sie ein Baugesuch für das Backhaus. Nachdem alle Genehmigungen vorlagen, gingen von Mai bis Oktober die Bauarbeiten über die Bühne. Für Bürgermeister Sascha-Felipe Hottinger ist das Backhaus „ein Stück Heimat“. Er hofft, dass dieses ein lebendiger Treffpunkt werde.