Elektrik beschädigt: Baupfusch verzögert Einzug ins neue Feuerwehrhaus in Engelsbrand
Engelsbrand. Eine Firma von außerhalb baut auf dem Bau des neuen Feuerwehrhauses in Engelsbrand Mist – und macht es dann beim Beheben der Fehler nur noch schlimmer. Jetzt droht ein Rechtsstreit. Und einem Mitarbeiter wurde Hausverbot erteilt.
Es geht um einen fünfstelligen Betrag, um den bald vielleicht vor Gericht gestritten werden muss. Beim Bau des neuen Feuerwehrhauses wurde von der Gemeinde Engelsbrand eine auswärtige Firma für die Fliesenarbeiten in der Fahrzeughalle beauftragt. Doch das Material in den Fugen schwächelte sofort und wurde porös. „Insgesamt wurden sieben Kilometer Fugen verlegt“, sagt Bauamtsleiter Andreas Herb: „Es ist natürlich ein großer Aufwand, das alles wieder rauszubekommen.“ Dem kam die Firma nur bedingt erfolgreich nach. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter versuchten, mit einem Dampfstrahlreiniger und Säure das Problem zu lösen – und beschädigten dabei Metalle und die Elektrik in der Halle.
Der Pfusch ging sogar so weit, dass Herb einem Mitarbeiter Hausverbot für das Gelände erteilen musste, damit kein noch größerer Schaden entsteht. Jetzt hat die Gemeinde einen Rechtsanwalt eingeschaltet. „Der Chef zeigt keinerlei Einsicht“, sagte Herb in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend – und bestätigt auf PZ-Nachfrage: „Ich gehe davon aus, dass die Sache vor Gericht landet.“ Schließlich gehe es um viel Geld für die Firma. Als nächsten Schritt überlegt die Gemeinde zusammen mit ihrem Anwalt, den Vertrag mit der Firma zu kündigen. Denn auch einer letzten Frist, bis vergangenen Montag, die Mängel fachmännisch zu beheben, kam die Firma nicht nach.
Eröffnung erst im Februar?
Dadurch kommt der Zeitplan für das Projekt ein weiteres Mal kräftig durcheinander. Ursprünglich war der Einzug der Feuerwehren aus den Teilorten Grunbach, Engelsbrand und Salmbach auf Oktober 2020 geplant. Jetzt die Ernüchterung: „Ich kann momentan gar nicht abschätzen, wie lange es noch dauern wird“, sagt Herb. Er stellt mindestens Januar bis Februar 2021 in Aussicht.
Sollte der Vertrag mit der Firma gekündigt werden, müssten die Arbeiten anderweitig vergeben werden. Doch das ist leichter gesagt als getan, weil die Auftragsbücher bei den Betrieben voll seien, lässt Herb anklingen.
Bürgermeister Thomas Keller betonte in der Sitzung, dass die Sache mit den Feuerwehren abgesprochen wurde und diese der gleichen Meinung seien wie die Verwaltung: Lieber alles fachmännisch machen lassen, bevor bei der großen Belastung der Böden durch die schweren Fahrzeuge schnell Mängel auftreten. Auch für ihn ist klar, dass die Gemeinde nicht auf dem entstandenen Schaden sitzenbleiben wird.
