Aus dem Ratssaal in Keltern
Keltern. Mit zahlreichen Themen hat sich der Kelterner Gemeinderat beschäftigt
Einmütig hat der Kelterner Gemeinderat die Architektenleistungen zur Instandsetzung und Ertüchtigung des Dachtragwerks der historischen Dietlinger Kelter beschlossen. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1439, der Anbau stammt aus dem Jahr 1752. Fehlende Kraftschlüsse gefährdeten die Tragkonstruktion, erläuterte Georg Beuchle von den „beuchle wiesner architekten“. Die schadhaften Deckenbalken müssten in in einer Vor-Ort-Montage aufwendig saniert werden. Allein die Reparaturarbeiten zur Verstärkung der Holzkonstruktion in den Dachgeschossen kosten fast eine Million Euro. Damit nicht genug: Das Erdgeschoss müsste eigentlich ebenfalls dringend modernisiert werden, um für Veranstaltungen attraktiv zu sein. Ein Nutzungskonzept soll deshalb erarbeitet werden. Das unterstrichen mehrere Redner, allen voran Manfred Dengler (Grüne). Ein Fest im Jahresverlauf sei für das so schöne wie teure Gebäude zu wenig. Auf jeden Fall sei man in der Erhaltungspflicht, unterstrich Bürgermeister Steffen Bochinger. Susanne Nittel (SPD) sagte, dass „uns die Kelter am Herzen liegt“. Die Sanierung des Erdgeschosses sollte ebenfalls rasch in Angriff genommen werden. Michael Sengle (CDU) meinte, dass die Kelter immer noch betreten werden könne. Bauamtsleiter Michael Mühlen erwiderte, dass man die Sanierung nur bedingt aufschieben könne. In drei bis vier Jahren müsse etwas passieren. Michael Trägner (FWG) unterstrich: „Jammern nützt nichts.“ Man habe keine andere Wahl. Johannes Riegsinger (FWG) forderte die Einbindung der Kelter in ein Kelterner Leitbild. Es fehle eine übergreifende Konzeption. Christin Grüne (Grüne) nahm den Gedanken auf und mahnte ein Konzept unter Einbeziehung aller Kelterner Aktivitäten an.
Leitbilddiskussion: Der Fortgang der Bürgerbeteiligung dürfe nicht verschlafen werden, sagte Oliver Weik (SPD). Er forderte die Verwaltung auf, dafür Geld im Finanzplan zur Verfügung zu stellen. Der Rathauschef gab daraufhin bekannt, dass für den 22. Oktober eine Leitbildveranstaltung geplant sei.
Nach Bürgerfragen zu Beginn der Sitzung regte Johannes Riegsinger (FWG) an, betroffenen Bürgern bei Starkregenereignissen eine individuelle Beratung zukommen zu lassen. Dieser Ansatz wird auch von Manfred Dengler (Grüne) unterstützt.
Weil die Gerüchteküche brodelt: Susanne Nittel (SPD) möchte, dass die Kostenentwicklung für das neue, gemeinsame Feuerwehrhaus am Standort in Dietlingen in den Gemeindenachrichten fortlaufend kommuniziert wird.
Der Bauantrag für den Erweiterungsbau des Kindergartens Pforzheimer Straße in Ellmendingen wurde auf den Weg gebracht. Das Projekt wird 1,4 Millionen Euro kosten.
