Keltern -  22.03.2020
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Corona-Krise: Mühle in Weiler im Dauerbetrieb - Noch ist genug Getreide da

Keltern-Weiler. „Normal ist das nicht“, entfährt es Ursula Becker von der Mühle Beck in Weiler. Sie kann den momentanen Ansturm auf Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs nicht verstehen: „Es war und ist doch alles da.“

Nur die nach dem Virusalarm einsetzenden Panikkäufe hätten dazu geführt, dass es zu Lieferengpässen gekommen sei.

Auch Mehl ist in zahlreichen Supermärkten derzeit Mangelware. Anders in der Mühle, versichert Becker. Zwar dürfe sich nach amtlicher Empfehlung nur noch eine beschränkte Anzahl an Kunden gleichzeitig im Mühleladen aufhalten – „aber dafür haben die Leute Verständnis“, sagt Ehemann Martin Becker. Mit vier weiteren Mitarbeitern müssen alle derzeit viel leisten, um den Ansturm zu bewältigen. So beginne der Tag in der Mühle „hinter der Kulisse“ vor Ladenöffnung schon um 6 Uhr und ende meist gegen 22 Uhr. Das Ganze bei einer Sechs-Tage-Woche.

„Trotz aller Anstrengungen machen uns die Arbeit und die Zufriedenstellung der Kunden Spaß“, sagt Ursula Becker, der man dennoch eine gewisse Abgespanntheit wegen des enormen Arbeitspensums anmerkt. Nur eines würde sie maßlos ärgern: Wenn die gehorteten Lebensmittel wegen unsachgemäßer Lagerung oder Zeitablauf in der Mülltonne landen. „Dafür wollen wir nicht schuften“, mahnt sie mit ernster Stimme. Einen Engpass gebe es derzeit nicht: „Wir mahlen täglich. Es ist genügend Getreide da, wir bestellen und bekommen täglich Ware von Lieferanten.“ Auch der Heimservice, bei dem der Verkaufswagen zu bestimmten Zeiten in verschiedenen Orten in der Region Halt macht, funktioniere noch planmäßig. Becker empfiehlt aber, immer auch mal einen Blick auf ihre Homepage zu werfen.

Im Jahr 2000 hat Ursula Becker die Mühle, die in der Ortsmitte von Weiler nun schon in der zehnten Generation betrieben wird, von ihrem Vater Fritz übernommen. 2001 kam zum Betrieb noch der Mühleladen hinzu. Dort gibt es neben Mehl, Nudeln, Reis, Haferflocken und Müsli auch Gemüse zu kaufen – also die Grundnahrungsmittel. Da diese momentan besonders gefragt sind, hat das Mühleteam im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Noch einmal unterstreicht Ursula Becker: „Es gibt keinen Grund zur Panik“ und empfiehlt ihr eigenes Lebensmotto bei besonderen Herausforderungen: „Immer die Ruhe bewahren.“

Autor: Theo Ossmann