Keltern -  28.08.2018
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Fotosonderseite der PZ zur Schmalspurbahn löst Leserreaktionen aus

Pforzheim/Keltern. Die Veröffentlichung anlässlich des 50-jährigen Endes der unvergessenen Kleinbahn von Pforzheim nach Ittersbach löste viele Leserreaktionen aus. Den Pforzheimer Friedrich Finkbeiner motivierte die Seite dazu, sein mit der Bahn verbundenes Berufsleben Revue passieren zu lassen.

Der Pforzheimer erinnert sich: „Nach dem Schulabgang absolvierte ich ab April 1942 eine Lehre beim Bahnhof Brötzingen, einem Bahnhof der damaligen Reichsbahn mit größerem Verkehrsgeschehen. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Gefangenschaft nahm ich meine Arbeit beim Bahnhof Brötzingen wieder auf und war dann dort bis Juli 1960 im Abfertigungsdienst und als Fahrdienstleiter tätig. So habe ich in dieser Zeit die Verbindung zwischen dem Reichsbahnhof und dem Kleinbahnhof hautnah miterlebt. Die Kleinbahn diente hauptsächlich dem Personenverkehr, hatte aber auch einen ansehnlichen Güterverkehr, der in den Berichten meist nicht erwähnt wird. Güter für Orte an der Kleinbahntrasse trafen beim Reichsbahnhof Brötzingen nahezu täglich ein und wurden mit der Kleinbahn weiter befördert, vornehmlich nach Dietlingen und Ellmendingen.“

Weiter schreibt Finkbeiner: „ Die umfangmäßig kleineren Expressstücke wurden am Bahnhofsgebäude und die größeren Frachtstücke in der damaligen großen Güterhalle von Mitarbeitern der Kleinbahn übernommen und zur Weiterbeförderung zum Kleinbahnhof gebracht. Die Kleinbahn besaß auch Güterwagen. Schmalspurgleise der Kleinbahn bis zur Höhe des Reichsbahnhofs und lagen parallel zu einem Reichsbahngleis mit Normalspur. Dort wurden Schüttgüter wie beispielsweise Kohlen von Reichsbahnwagen auf Kleinbahnwagen umgeladen. Dies erfolgte in Handarbeit mit Schaufel und Schottergabel. Eine schweißtreibende Arbeit, denn es handelte sich jeweils um viele Tonnen Ladungsgut. Die Tätigkeit wurde von Gelegenheitsarbeitern durchgeführt, die von der Chefin des Kleinbahnhofs beim Arbeitsamt angefordert wurden. Es waren Freiwillige, auf deren Personalie der Kleinbahnhof keinen Einfluss hatte. Eine Zeit lang kamen mit der Kleinbahn in Güterwagen auch regelmäßig gefüllte Milchkannen.“

Mehr lesen Sie am 29. August in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: Peter Marx