Keltern stellt sich einstimmig hinter Leitbild-Entwurf
Über die Zukunft ihrer Gemeinde Keltern hatten sich im Rahmen des Leitbild-Projekts 80 Ehrenamtliche in sechs bürgerschaftlichen Arbeitsgruppen ein Jahr lang intensiv Gedanken gemacht. In einer Sondersitzung des Gemeinderates in der Ellmendinger Mehrzweckhalle präsentierten sie einige ihrer Ideen für die kommenden zehn bis 15 Jahre.
Bürgermeister Steffen Bochinger bedankte sich für das besondere Engagement der Bürger. Manches sei kurzfristig machbar, anderes müsse langfristig abgewogen werden: „Aber unterm Strich ist nichts Gesponnenes dabei.“ Michael Sengle (CDU) sah das Leitbild als Generationenvertrag, der immer wieder fortgeschrieben werden muss. „Die Gemeinde bekennt sich damit zu einer zukunftsorientierten, gemeinschaftlichen Entwicklung“, verdeutlichte Oliver Weik (SPD), „Jetzt geht die Arbeit erst richtig los und auch andere Maßnahmen müssen an Zielen des Leitbilds gemessen werden.“ Der Gemeinderat dürfe sich durch die Mitarbeit keinen Profit einheimsen, betonte Johannes Riegsinger (Freie Wähler): „Das ist eine Sache der Bürger, der Rat ist dabei nur Coach.“ Manches sei einfach umsetzbar, ohne das Rad neu zu erfinden, ermutigte Manfred Dengler (Grüne).
Mit der Bemerkung im Vorwort, dass das Leitbild nicht auf die sechs Themenfelder reduziert werden dürfe und es sich um ein Zwischenziel handle, gab der Rat einstimmig grünes Licht und wählte einen Beirat mit vier Gemeinderats-, sechs Arbeitsgruppenvertretern, Bürgermeister und Hauptamtsleitung.
„Wir hatten eine anstrengende, aber auch lehrreiche Zeit“, blickte Moderator und Professor Rudolf Jourdan von der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zurück. Man dürfe noch nicht zu sehr schwärmen: „Die Ideenfindung war die Kür – jetzt kommt die Pflicht, die auch weh tun kann.“ Sie gelinge nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Zur Umsetzung empfahl er neben der Priorisierung ein jährliches Budget.
