Keltern -  25.07.2020
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Klares Signal für Kelterns Feuerwehr

Keltern-Dietlingen. Neues Gebäude für Feuerehr in Dietlingen: Gemeinderat gibt weitere Planungen in Auftrag und akzeptiert damit hohe Kosten.

Nach über zweistündiger Aussprache hat sich der Kelterner Gemeinderat einmal mehr hinter die Belange der Freiwilligen Feuerwehr gestellt und mit einem einmütigen Votum das Projekt eines gemeinsamen Feuerwehrhauses der bislang noch selbstständigen Abteilungen Dietlingen und Ellmendingen auf den weiteren Weg gebracht, indem entscheidende Planungsarbeiten vergeben worden sind. Dabei wechselten sich Bauch- und Kopfschmerzen bei einigen Ratsmitgliedern ab, denn mittlerweile werden die Gesamtkosten mit über zwölf Millionen Euro veranschlagt.

Dass die Kosten so hoch erscheinen und sich die Zahlen immer wieder ändern, hat auch damit zu tun, dass sich die Verwaltung frühzeitig für Vollkosten-Transparenz entschieden hat, die sogenannten Sowieso-Kosten sind also eingeschlossen. Im Rechnungswerk tauchen eine Reihe von Positionen auf, die mit dem eigentlichen Feuerwehrhaus indirekt etwas zu tun haben. Während das Gebäude an sich und seine technische Ausstattung bei allen Berechnungen zwischen sechs und sieben Millionen Euro lagen, sind es andere Bereiche, die für Kostensprünge sorgten, etwa die verkehrliche Anbindung, Leitungs- und Radwegverlagerungen. Dies wiederum hat Auswirkungen, inwieweit das Gebäude in den Hang hinein gebaut werden muss. Im nächsten Jahr soll übrigens mit dem Bau am Standort unterhalb der Speiterlinghalle an der Landesstraße begonnen werden. 

Die Vertreter der beteiligten Büros standen ebenso Rede und Antwort, wie Kreisbrandmeister Carsten Sorg sowie die Kelterner Feuerwehr mit Kommandant Joachim Straub und Stellvertreter Parick Wurster. Und die Kelterner Verwaltung. Nicht zuletzt säumten viele Feuerwehrangehörige die Sitzung in der Dietlinger Speiterlinghalle. Den einstimmigen Beschluss wertete Bürgermeister Steffen Bochinger angesichts der intensiven, aber wichtigen Aussprache als eindrücklichen Beweis, dass der Rat hinter seiner Wehr stehe: „Das ist ein eindeutiges Signal!“ Zuvor hatten Ratsmitglieder darauf hingewiesen, dass es sich um ein teures Projekt handele, dass einen erheblichen Anteil des Kelterner Sparbuchs verzehre. Bei der Feuerwehr handele es sich um eine Pflichtaufgabe. Doch gebe es auch noch andere Pflichten, wie Kindergärten, Schulen oder Hochwasserschutz, unterstrich etwa Oliver Weik (SPD). Manfred Dengler und Robin Bischoff (beide Grüne) hoffen, dass man letztlich nicht bei 15 Millionen lande. Die Experten selber könnten gewisse Kostensteigerungen ja nicht ausschließen. Michael Trägner (FWG) zeigte sich geschockt. Die Sache sei aber alternativlos. Michael Sengle (CDU) erinnerte daran, dass man bei der Feuerwehr im Wort stehe. Karin Becker (CDU) sprach von einer großen Chance. Johannes Riegsinger (FWG) verwies auf die großen Differenzen bei den unterschiedlichen Kostenberechnungen. Susanne Nittel (SPD) interessierte sich auch für die laufenden Betriebskosten.

Autor: mar