Keltern -  05.10.2020
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Knappe Bewerbungsfrist für Förderangebot lässt Keltern hadern - und schürt Verdacht bei Bürgermeister Bochinger

Keltern/Stuttgart. Klingt verheißungsvoll: Die Rede ist von „Lebendigen Ortsmitten“, die „gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestaltet“ werden sollen. Dazu hat das Landesverkehrsministerium ein Förderangebot. Doch aus Sicht der Kelterner Verwaltung gibt es einen Schönheitsfehler – und das sei die vergleichsweise kurze Bewerbungsfrist, argumentierte jüngst im Gemeinderat Bürgermeister Steffen Bochinger.

Wörtlich meinte der Rathauschef: „Der Abgabetermin ist sehr sportlich. Das kriegen wir nicht hin.“ Nach der Bekanntgabe der Ausschreibung Mitte September bleibe einfach zu wenig Zeit, bis 30. Oktober die Unterlagen auszufüllen. Das wollte die anfragende Gemeinderätin Christin Grüne (Grüne) so nicht akzeptieren.

Die Antragsunterlagen habe sie sich bereits angeschaut und durchgelesen. Das sei sehr wohl in kurzer Zeit zu bewerkstelligen, erklärte das Ratsmitglied und forderte die Verwaltung auf, doch noch einmal darüber nachzudenken, ob eine Bewerbung nicht möglich sei. Tatsächlich wurde eine Prüfung zugesagt.

Bochinger zeigte sich allerdings skeptisch und brachte einen weiteren Hinweis: Frühere Erfahrungen mit kurzen Ausschreibungsfristen hätten den Verdacht genährt, ob bei einem Pilotprojekt, wie auch im vorliegenden Fall, nicht womöglich aus politischen Gründen schon einige Gemeinden, die zum Zuge kommen würden, vorab feststünden und die eigenen Chancen also ohnehin schmälern würden.

Autor: mar