Starke Präsenz: Vier von 18 Gemeinderäten in Keltern gehören der Polizei an
Keltern. Dem Gemeinderat der Weinbaugemeinde Keltern gehören vier Mitglieder an, die dem Berufsstand der Polizei zuzuordnen sind. Bei 18 Gemeinderäten entspricht das einem Anteil von 22 Prozent. Bürgermeister Steffen Bochinger höchstpersönlich wies in der zurückliegenden Sitzung im Bürgersaal des Ellmendinger Rathauses auf diesen Umstand hin und schien überaus erfreut über diese Konstellation: „Mit so viel Polizisten haben wir nun wohl den sichersten Gemeinderat.“
Dass sich der Anteil in der genannten Sitzung auf vier Polizisten erhöhte, hat etwas mit der Verjüngungskur innerhalb der Fraktion der Freien Wähler zu tun (PZ berichtete). Zu den Nachrückern gehört Stephan Augenstein. Er ergänzt jetzt den Kompetenzreigen in Sachen Sicherheit und öffentliche Ordnung im Kelterner Ratsgremium. Ebenfalls Polizist ist sein Fraktionssprecher Michael Trägner von der FWG. Auf der gegenüberliegenden Seite der U-förmigen Tischgruppe sitzen in den Reihen der CDU ebenfalls zwei Polizeibeamte: und zwar Jochen Reister und Michael Sengle. Letzterer ist übrigens Erster Bürgermeister-Stellvertreter. Zwei von vier Räten mit Polizeihintergrund tragen also auch noch Verantwortung über das Normale hinaus. In einer Zeit, in der sich viele Menschen vor Tageswohnungseinbrüchen ängstigen oder sich in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgrund aggressiver Zeitgenossen unwohl fühlen, vermitteln die genannten Räte allein durch ihre Anwesenheit ein gutes Gefühl.
Zufällig gewählt wurden die Polizisten sicherlich nicht. Reister beispielsweise warb zur Kommunalwahl 2014 ausdrücklich mit dem Versprechen einer „Stärkung des Sicherheitsgefühls in unserer Gemeinde. Und Sengle formulierte seinerzeit, sich einzusetzen fürv „die Gewährleistung der Sicherheit für die Menschen in Keltern“. Das Polizisten besonders stark interessiert sind, bestätigt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Hans-Jürgen Kirstein: Sie engagierten sich in Sportvereinen und würden ihr Knowhow gerne in der Kommunalpolitik einbringen.
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