Keltern -  19.01.2020
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Um dieses historisch wertvolle Gebäude sorgen sich Kelterner Bürger: Was passiert mit der Pizzeria „Bei Giulio“?

Keltern-Weiler. Beim Ortsbegang hat sich der Kelterner Gemeinderat am Freitagnachmittag das umstrittene Areal an der Hauptstraße 24 in Weiler genau angeschaut. Es geht um das Wohngebäude samt der angegliederten Pizzeria „Bei Giulio“ sowie um das dahinterliegende alte Schlachthaus.

Bereits im zurückliegenden Jahr hatte die Neunutzung des Areals für Diskussionen im Gemeinderat gesorgt. Bei der Begehung wurde deutlich, dass das historische Gebäude im Inneren recht marode ist. Die Verwaltung möchte gerne die Fördersystematik des Landes im Rahmen der Ortskernsanierung nutzen und die genannten Gebäude abreißen lassen. Danach wäre das Gelände für einen Investor frei. Dieser könnte dort in dem Sinne tätig werden, dass von der Verwaltung gewünschte Räumlichkeiten entstehen.

Hierzu heißt es in der Verwaltungsvorlage für die nächste Ratssitzung, die am Dienstag nächster Woche stattfindet: „Zum einen sollte man bei den Überlegungen beachten, dass es aufgrund der Altersstruktur der Ärzte in Weiler und Umgebung kurz- bis mittelfristig eine Veränderung geben wird beziehungsweise Nachfolger gefunden werden müssen.“ Es sollten daher praxistaugliche Räumlichkeiten geschaffen werden, die gut zu erreichen sowie zeitgemäß und barrierefrei seien. Zum anderen sei ein größeres Baugebiet geplant. Hierfür solle eine Kindergartengruppe im Neubau entstehen. Vereinsräume, so der Hinweis von Bürgermeister Steffen Bochinger in der Beratungsvorlage, seien notwendig, könnten aber auch an anderer Stelle entstehen. Zur Erinnerung: Im zurückliegenden Jahr hatte die Planung der Verwaltung für Unmut in Weiler gesorgt. Rund 500 Unterschriften waren gesammelt worden, damit die Pizzeria Bei Giulio als kommunikative Anlaufstelle erhalten bleibt.

Kritiker der Verwaltungskonzeption äußerten in den zurückliegenden Wochen gegenüber der Redaktion, die Gemeinde hätte das historische Gebäude über Jahre hinweg herunterkommen lassen und argumentiere nun mit der schlechten Bausubstanz. Ein Ärztehaus sei zudem im Ortskern besser angesiedelt. Nicht zuletzt dürfe der historische und kommunikative Wert für die Dorfgemeinschaft nicht unterschätzt werden. Im Übrigen sei seitens der Verwaltung geäußert worden, dass die aktuelle Pizzeria-Pächterin nur noch ein wirtschaftliches Interesse von zwei bis drei Jahren habe. Dies sei aber nicht richtig.

Mehr über das Thema lesen Sie am Samstag, 18. Januar, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: mar