Klosterfest in Maulbronn trotz Dauerregens am Samstag ein voller Erfolg
Maulbronn. Mittelalterfans dürfen nicht wasserscheu sein und müssen, wie beim Maulbronner Klosterfest am Wochenende, schon etwas aushalten können. Denn am Samstagnachmittag setzte pünktlich zu Beginn des Festumzugs mit rund 20 Gruppen und 250 Teilnehmern Dauerregen ein, der sich bis zum frühen Abend dann sogar noch steigerte.
Tapfer trotzten die mittelalterlich verkleideten Vereinsmitglieder sowie die Musiker der Maulbronner Stadtkapelle und des Ölbronner Musikvereins dem himmlischen Nass und marschierten von der Füllensgasse über die Stuttgarter Straße in den Klosterhof. Dort stellte dann Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle im Stadtschultheißengewand die Gruppen vor. Zuvor war Felchle mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Maulbronner Kultur (FMK), Wolfgang Haalboom an der Spitze des Umzugs in einer Kutsche mitgefahren. Und trotz Regens säumten zahlreiche Zuschauer die Straße und gaben den Gruppen das von jenen zum Teil lautstark geforderte „Handgeklapper“ (Applaus).
Traditionell sind beim Klosterfest auch Abordnungen der Partnerstädte Valdahon und Altkirchen vertreten. Vom Geschichts- und Heimatverein über das Maulbronner DLRG, den TSV und Liederkranz bis zum Posaunenchor und dem Verein für Sportschießen sowie dem Reit- und Fahrverein reichten unter anderem die Umzugsteilnehmer. Überdies waren auch die Schlegler Heimsheim sowie der TSV und die Spvgg. Zaisersweiher, ebenso wie die Frauentrommelgruppe „Tamburi Carini dabei.
„Für uns ist es Tradition, den Umzug beim Klosterfest anzuschauen“, sagte die Hochdorfer Besucherin Heike Reyle, die mit ihren Söhnen Lewin und Raphael das Spektakel bereits seit vier Jahren verfolgt. Erstmals wurde das Fest am Samstag mit einem lauten Böllerschuss eröffnet. Traditionell stimmte Bürgermeister Felchle danach den Umzug mit der württembergischen Hymne „Preisend mit viel schönen Reden“ an. Der Text stammt von dem berühmten Arzt, Dichter und Denker Justinus Kerner (1786 bis 1862), der als Kind in Maulbronn lebte.
Weil die Württemberger mit dem Lied nicht vertraut zu sein schienen, bekamen die Besucher nach dem Einmarsch die Strophen in Papierform ausgehändigt. Und Felchle sang dann so ziemlich als einziger unter blasmusikalischer Begleitung der Stadtkapelle Maulbronn und des Ölbronner Musikvereins am Mikrofon den Text. Mittelalterliche Spiele, Wagenradziehen sowie jede Menge musikalische Unterhaltung gehörten auch zu diesem Klosterfest. Und am Sonntag hat das Wetter dann ja wieder bestens zum mittelalterlichen Spaß in den Mauern des Weltkulturerbes mitgespielt.