Maulbronn
Maulbronn -  17.06.2021
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Maulbronner Stichgleis erhält weitere Chance

Maulbronn. Die Machbarkeitsstudie zur möglichen Reaktivierung des Maulbronner Stichgleises könnte nun doch noch in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister Andreas Felchle lässt noch einmal über das Thema abstimmen.

Bekanntlich hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Juni nach intensiver Diskussion mit knapper Mehrheit beschlossen, kein weiteres Gutachten zum Fahrgastpotenzial für die Stichstrecke „Maulbronn-West – Maulbronn-Stadt“ in Auftrag zu geben. „Persönlich bedauere ich das, weil eine solche Studie Sicherheit darüber erbracht hätte, ob die geringen Zahlen der Potenzialanalyse des Landes stimmen – und zwar auch dann, wenn man deutlich konkreter auf Maulbronn zugeschnitten begutachtet – oder eben nicht“, sagt Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle, der sich im Nachgang zur Sitzung nun mit einer Erklärung an die Presse gewandt hat. In dieser erklärt der Schultes, er sei sich „ziemlich sicher, dass alle Maulbronner Stadträtinnen und Stadträte grundsätzlich einer Einbindung der Stichstrecke in den regelmäßigen ÖPNV zugetan sind.“

Aus diesem Grund habe er bei der letzten Sitzung einen weiteren Beschlussvorschlag formuliert. In diesem wird festgehalten, dass der Gemeinderat den „hohen Wert zukunftsorientierter und nachhaltiger Verkehrspolitik“ betont und die Stichstrecke daher nicht entwidmet werden soll. Somit hat man auch in Zukunft noch die Chance, das Gleis irgendwann einmal zu reaktivieren.

„Ungeschickterweise habe ich diesen Antragstext mit einer Bestätigung der Ablehnung eines Gutachtens verbunden“, bedauert Felchle – und bittet nun um Entschuldigung. „Hinter dem Gesamttext dieser zweiten Abstimmung stand die Annahme meinerseits, damit den Ablehnern die Möglichkeit zu geben, ihr generelles Bekenntnis zur Stichstrecke zu bekunden.“

Unerwarteterweise kam es aber hier zu einem 7:7-Patt bei zwei Enthaltungen. Der Antrag war damit also abgelehnt – mit der merkwürdigen Konsequenz, dass hiernach auch die Ablehnung des Gutachtens keine Mehrheit mehr hatte.

Um nun ein endgültiges Ergebnis zu erreichen, wird in der kommenden Sitzung des Gemeinderats noch einmal abgestimmt.

„Dass es in den letzten Tagen zu einem doppelten Salto rückwärts gekommen ist in Sachen Abstimmung, ist alles andere als normal. Ich bedauere zutiefst, ohne es zu wollen (oder gar zu provozieren) dieses Durcheinander verursacht zu haben. Inhaltlich-politisch ist kein Fehler gemacht worden und kein Schaden entstanden. Aber vom Ablauf her lief und läuft dieser kommunalpolitisch besonders wichtige Entscheidungsfindungsprozess alles andere als glücklich und professionell“, sagt Felchle.

Mehr lesen Sie am Freitag, 18. Juni, in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: pm