Familientheatertag auf der Schwanner Warte: Zauberhafte „Horizonte“ am Weltkindertag
Straubenhardt. Blauer Himmel, Sonnenschein, unzählige Grashüpfer, ein Feld voller Spiele für Kinder, Pommes, Kuchen und vor allem eine Bühne, wie sie besser nicht hätte bespielt werden können – das alles und noch viel gab es am Familientheatertag auf der Schwanner Warte in Straubenhardt für unzählige kleine und große Gäste aus der gesamten Region zu erleben.
Dazu eingeladen hatten die Freien Theaterkünstler Pforzheim-Enzkreis. Und sie erhielten tat- und finanzkräftige Unterstützung. So hatte die Ortsgruppe Straubenhardt des Schwarzwaldvereins ihr Gelände mit Turm und überdachtem Freisitz zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde Straubenhardt selbst hatte das Grundstück, die Bühne sowie die Bänke zur Verfügung gestellt. Das Haus der Familie, die Straubenhardter Villa Kling, kümmerte sich um Getränke und Pommes mit Ketchup für die Gäste, der Förderverein der Wilhelm Ganzhorn Schule verkaufte Kaffee und Kuchen. Finanziell wurde der Mittag, der unter dem Titel „Horizonte“ stand, durch den Enzkreis mit 2000 Euro gefördert.
Die „Pforzheimer Zeitung“ hatte ihrerseits 1500 Euro, den gesamten Erlös aus der PZ-Aktion „Kultur fürs Wohnzimmer“, beigesteuert. Damals waren Künstler aller Genres online aufgetreten, hatten Ausschnitte aus ihren Programmen gezeigt und damit Geld gesammelt. Ziel war es, ein Zeichen zu setzen und die lebendige Kulturszene zu unterstützen.
Freude unter freiem Himmel
„Umso schöner ist es nun, dass wir das Geld für den Weltkindertag einsetzen können“, sagte Berenike Felger, die an diesem Tag nicht nur selbst auf der Bühne stand, sondern auch im Kreise der Veranstalter den Hut auf und alle Unterstützer zusammengetrommelt hatte. „Besonders für die Kinder war der Lockdown eine schwere Zeit“, sagte sie rückblickend. Nun hätten die freien Künstler die Möglichkeit ergriffen, ihnen mit dieser Veranstaltung unter freiem Himmel eine Freude zu bereiten. „Das war uns ein Anliegen“, sagte sie.
Ab zwölf Uhr mittags unterhielten sechs Künstler im Stundentakt das Publikum. Zum Auftakt kam Arne Sickau alias Clown Picc mit artistischen Einlagen und schelmischen Spielereien zum Zug. Berenike Felger, die sich mit ihrem neuen Kindertheaterstück „Ich bin ich“ auf clownesk-philosophische Weise der Frage widmete „Was ist eigentlich Heimat?“ verzauberte anschließend das Publikum. Auch Roger Kochs „Powkow kommt“ ließ mit Schwung, gelassener Miene, viel Sinn für feinen Humor und mit schlau inszenierten kleinen Katastrophen so manches Herz höher schlagen.
Susann Würth vom Theater Option Orange überraschte in „Es lebe der König“ mit einer liebevoll inszenierten Mischung aus Schauspiel und Figurentheater frei nach Helme Heines Kinderbuch „König Hupf der I.“. Ihr springender und hüpfender König hatte es vor allem den Kindern angetan, die nah an die Bühne herangerückt waren und begeistert jeden Dialog, jede Geste und jeden Charakter verfolgten, den die Künstlerin mimte.
Schließlich eroberte Anne von der Vring von der Theaterschachtel Neuhausen mit „Banane und Peperoni“, zwei kleinen Abenteurern auf ihrem Weg zum Circus, die Bühne. Insbesondere Banane, die von Anne von der Vring liebenswert und chaotisch mit unnachahmlichem Sprachfehler verkörpert wurde, animierte die Kinder zum Mitmachen und spielte sich in die Herzen der Zuschauer.
Den Abschluss des ereignisreichen Familientheatertages machte Raphael Mürle mit seinem Figurentheater. Er bot in „Die magische Tafel“ ein Kaleidoskop für die Sinne begleitet durch Musik von Jens Felger und Cornelius Veit.
