Straubenhardt
Straubenhardt -  11.10.2020
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Ortsschild sorgt für Ärger: Verkehrslärm bringt Bürger in Straubenhardt auf die Palme

Straubenhardt. Als er wieder geht, bekommt Erik Schweickert Applaus. Der Landtagsabgeordnete der FDP tauscht sich am Freitagabend mit Anwohnern des Neubaugebiets „Kernäcker“ in Feldrennach aus, die nach eigenen Angaben mit steigendem Verkehrslärm zu kämpfen haben. „Man kann sich teilweise im eigenen Garten nicht mehr vernünftig unterhalten“, erklärt Dominik Laupp, der Schweickert eingeladen hat.

Im Kern geht es um die Position des Ortsschilds: Fährt man vom Industriegebiet „Hube“ aus nach Feldrennach, taucht zuerst das Wohngebiet auf, erst nach rund 150 Metern folgt das Ortsschild. Momentan ist die Geschwindigkeit vor dem Wohngebiet vorübergehend auf 50 Stundenkilometer begrenzt, aber Laupp berichtet: Normalerweise dürften ab dem Ortsschild 70 und später 100 gefahren werden – bevor auf Höhe des Sportplatzes und des Feuerwehrhauses wieder 50 gelte.

Die Anwohner verstehen das nicht. Sie fänden es sinnvoll, Tempo 50 durchgängig bis zum Feuerwehrhaus anzuordnen oder das Ortsschild an das Ende der Wohnbebauung zu verschieben. Maßgeblich verantwortlich für den steigenden Verkehrslärm ist aus Sicht der Anwohner das Industriegebiet „Hube“, gegen das man nichts habe. Nur der damit verbundene Verkehr bereitet ihnen Sorgen – auch, weil sich im Wohngebiet „Kernäcker“ ein Kindergarten befindet.

Schweickert rät den Anwohnern, auf ihren Bürgermeister zuzugehen mit der Bitte, den Bereich bei der nächsten Verkehrsschau zu behandeln. Und er sagt: „Wir haben ein Problem, dass Ortsschilder dort stehen, wo sie keinen Sinn machen.“ Schon seit einem Jahr sei er an dem Thema dran. Nachdem er entsprechende Anfragen gestellt hat, beklagt er: Bund und Land würden sich gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.

Deswegen hat er nun eine Anfrage an das Landesverkehrsministerium gestellt, die am Donnerstag im Landtag behandelt wird. Vor kurzem hat der Abgeordnete zudem einen Antrag im Kreistag gestellt, in dem er den Enzkreis unter anderem dazu auffordert, über seine Konzeption zur mobilen und stationären Geschwindigkeitsüberwachung zu informieren. Schweickert plädiert für fest installierte Blitzer an Ortseingängen.

Autor: Nico Roller