Stabwechsel im Vorstand des Sozialverbands VdK
Schömberg. „Die Solidargemeinschaft mit dem großen Herzen ist wichtiger denn je“: Bei der Kreisverbandsversammlung des Sozialverbands VdK am Wochenende in Schömberg ging es nicht nur um den Stabwechsel im Vorstand, in dem Helmuth Dolderer von Horst Vahsen die Aufgabe des ersten Vorsitzenden übernahm.
„Die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, brauchen ein Sprachrohr“, betonte der Vorsitzende des Landesverbandes des VdK, Hans-Josef Hotz, der auch nach Schömberg gekommen war, um Vahsens Verdienste mit einer Auszeichnung zu würdigen. Hotz übergab dem scheidenden Vorsitzenden die Urkunde, mit der dieser zum Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Calw ernannt wurde.
Im gut gefüllten Saal des Kurhauses konnte Helmut Dolderer nicht nur Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn, sondern auch den Vorsitzenden des Bezirksverbandes, Jürgen Neumeister, Geschäftsführerin Sandra Hertha, Dezernatsleiter Norbert Weiser vom Landratsamt Calw, VdK Sozialrechtsreferentin Miriam Mutz, den Vorsitzenden des Kreisseniorenrates, Eberhard Fiedler und Kollegen aus den benachbarten Kreisverbänden begrüßen. Sie alle folgten nach den Regularien, die es im ersten Teil der Sitzung zu bewältigen galt, mit großer Aufmerksamkeit dem langjährigen Vorsitzenden.
Die regelmäßigen monatlichen Sprechstunden seien in der Pandemie weitgehend Corona zum Opfergefallen, bedauerte Vahsen. Er wies ebenso auf die gravierende Veränderung in der Mitgliederstruktur hin, die den Wandel des VdK vom Kriegsopfer zum modernen Sozialverband verdeutliche.
Aufgrund des aktuellen Kriegsgeschehens warb Vahsen um Verständnis, dass er das ihm zugedachte Geldgeschenk zum Abschied nicht annehmen werde und stattdessen alle Ortverbände um eine Spende an den Kinderschutzbund Calw für die geflüchteten Kinder bitte, ohne dabei die notleidenden Kinder aus in Deutschland lebenden Familien aus den Augen zu verlieren.
Bereit für Kompromisse
Das vorbildliche ehrenamtliche Engagement, die Verlässlichkeit und wichtige Basisarbeit Vahsens würdigte dann der Landesvorsitzende Hotz. Er nannte Vahsen einen „politischen, aber nie ideologischen Menschen“ – bei aller Durchsetzungsstärke sei er bereit gewesen, nachzudenken und Kompromisse einzugehen.
Vahsen, dem zuvor schon die Goldene Verdienstnadel verliehen worden war, zeigte sich überwältigt: „Ich habe eigentlich nichts Besonderes gemacht“. Sein Nachfolger Dolderer nannte in einem kurzen Gespräch seine Ziele: „Ich will den VdK durch Aktionen und öffentliche Darstellung bekannter machen und das Vereinsleben nach der Pandemie wieder lebendig werden lassen“.
Oberste Priorität habe für ihn: „Die Kosten von Pandemie und Krieg müssen sozial ausgewogen verteilt und dürfen nicht auf dem Rücken der sozial Schwachen ausgetragen werden“.