Berufsboxer-Verband ehrt Pforzheimer Boxlegende René Weller
Pforzheim. „Ich stehe dann da auf der Bühne, wo eigentlich René stehen sollte“, sagt Maria Weller am Telefon. Man hört ihrer Stimme an, dass das für sie nicht unbedingt ein leichter Gang auf die Bühne im 5-Sterne-Hotel Grand Elysée in Hamburg sein wird. Dort nimmt sie die Ehrung des Bunds Deutscher Berufsboxer (BDB) für ihren am 22. August verstorbenen Ehemann und Pforzheimer Boxlegende René Weller entgegen. „Gemeinsam möchten wir die 75-jährige Boxgeschichte würdigen, die herausragende Persönlichkeiten wie Max Schmeling, Manfred Zielonka, Ralf und Graciano Rocchigiani, René Weller und Henry Maske hervorgebracht hat“, teilt BDB-Präsident Thomas Pütz mit.

„Showtime“ geht weiter
„So was wie René kommt nicht wieder.“ Mit diesen Worten am Sarg ihres Mannes hatte Maria Weller ihren verstorbenen Mann bei der Trauerfeier verabschiedet. „Die Showtime ist vorbei“, hatte sie schon einige Tage vor der Beerdigung gesagt. Doch nicht einmal ein Jahr danach zeigen die Berufsboxer, dass sie einen wie den Europameister und Deutschen Meister René Weller nicht vergessen haben – einen technisch versierten Boxer mit viel Trainingsfleiß und großem Showtalent, der mit seinen Entertainerqualitäten den Boxsport wieder in größere Hallen und auf die Terminliste der großen Medien gebracht hat. Die schillernde Persönlichkeit des Pforzheimer Boxstars habe entscheidend dazu beigetragen, einen Box-Boom in Deutschland auszulösen, sagte Jean-Marcel Nartz von Box Event Promotion.
Das Programm der Jubiläumsfeier soll die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen der letzten 75 Jahre reflektieren, sagte Pütz.
Mit dem „schönen René“ im Ring ist der BDB wieder zum Höhenflug durchgestartet und hat das Boxen zu einem medialen Ereignis gemacht. So ganz vorbei ist die „Showtime“ also noch nicht. Marco Huck, Weltmeister im Cruisergewicht, brachte es bei der Trauerfeier für Weller auf den Punkt: „Legenden leben auf ewig.“