DBBL-Spitzenspiel verspricht Emotionen: Rutronik Stars Kelterns erwarten geschwächten TSV Wasserburg
Keltern. Christian Hergenröther kann bei Spielen ganz schön emotional werden. Wenn es bei den Bundesliga-Basketballerinnen aus Keltern nicht nach seinen Vorstellungen läuft, gestikuliert der 33-Jährige wild mit den Händen. Auch am Sonntag (17.30 Uhr) könnte es wieder emotional werden, denn es kommt der TSV Wasserburg zum Spitzenspiel in die Dietlinger Speiterlinghalle. Knapp gewann der Bundesliga-Tabellenführer das Hinspiel beim Team aus Bayern (76:75), das nun als Tabellenzweiter anreist. Sowohl Hergenröther als auch Sidney Parsons, Trainerin der Wasserburgerinnen gehen davon aus, dass auch das Rückspiel eine enge Kiste wird.
Das sagen die beiden Coaches...
...über die Rutronik Stars Keltern
„Ich würde Keltern als ein Team voller hochtalentierter Individuen beschreiben“, so TSV-Trainerin Sidney Parsons. Damit ist sie auf einer Wellenlänge mit Sterne-Coach Christian Hergenröther, der von einem Kader, „der von der Qualität her sehr stark besetzt ist“, spricht. Es gelte nach wie vor noch die richtige Ballbewegung zu entwickeln. „Die Spielerinnen bringen jede für sich viel Qualität mit, aber zu wissen, wann sie wem den Ball zuspielen müssen, das ist ein Prozess, da sind wir mittendrin“, so Hergenröther. Auch an der Abwehr arbeite man noch. Der Sterne-Trainer sieht sein Team mit Blick auf die Play-offs um die deutsche Meisterschaft aber in beiden Punkten auf einem guten Weg – das sollten sie auch sein, immerhin haben die Sterne sich den Meistertitel als Ziel gesetzt.
... über den TSV Wasserburg
„Das ist ein Team mit klaren Hierarchien“, sagt Hergenröther. „Es harmoniert sehr gut, da greift jedes Rädchen ins andere“. Daher stehe Wasserburg auch auf dem zweiten Tabellenplatz, so der Sterne Coach. Sidney Parsons formuliert es so: „Ich würde mein Team als besonders hart arbeitend mit positiver Einstellung und großem Zusammenhalt beschreiben. Ganz besonders liegt unsere Stärke darin, schnell als Team zu spielen, aber auch die individuellen Stärken jeder Spielerin effizient einzusetzen.“ Ein spezifisches Ziel habe man vor der Runde nicht ausgegeben, erklärt Parsons. Man wolle Jugendspielerinnen und deutsche Spielerinnen fördern und gleichzeitig die Verbundenheit der Stadt zum Damenteam wieder aufbauen, sagt die 32-Jährige. Daran habe sich auch trotz aktuell Platz zwei nichts geändert. „Wir mussten unsere Ziele eigentlich während der Saison nicht anpassen, haben aber zu bestimmen Zeitpunkten in der Saison immer wieder neue Impulse gesetzt, um unseren Weg so erfolgreich wie möglich zu gestalten“, so Parsons.
...über das Spitzenspiel am Sonntag
Es werde erneut eine enge Partie, prognostiziert Hergenröther, der die Partie als „Spitzenspiel unter interessanten Voraussetzungen“ bezeichnet. Durch die aktuelle Grippewelle und das Verletzungspech bei Wasserburg werde es ein anderes Spiel „als es das zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison sein würde“, ist sich der Sterne-Trainer sicher. Seine Spielerinnen seien aber auf jeden Fall heiß. „Wir brauchen noch einen Sieg, um Platz eins in der Hauptrunde zu sichern und den wollen wir gegen Wasserburg holen“, sagt Hergenröther. Parsons sagt unterdessen cool: „Für uns bedarf es keiner speziellen Anpassung unserer Einstellung bezüglich des kommenden Spiels, da wir sowohl in den vergangenen Spielen als auch in den kommenden Spielen mit dem gleichen Mindset agieren.“ Natürlich sei man aber hoch motiviert für das Spiel am Sonntag.
...über die personelle Situation
„Unglücklicherweise haben wir viel Verletzungspech“, erklärt Wasserburgs Trainerin. Die 32-Jährige muss in Keltern auf die Langzeitverletzten Leonie Fiebich und Svenja Greunke verzichten. „Außerdem fällt Lindsay Sherbert wegen einer gebrochenen Nase und einer Lungenentzündung für das Spiel am Sonntag aus“, so Parsons. Sterne-Coach Hergenröther hat derzeit keine Verletzten zu beklagen. Aufgrund der Grippewelle vermag er aber nicht zu sagen, wer im Spitzenspiel zur Verfügung steht. „Jeden Tag ist jemand anderes angeschlagen“, so Hergenröther. Als Trainingsspielerin wurde daher nun Marina Steidl reaktiviert. Ein Einsatz am Sonntag im Spitzenspiel sei aber eher unwahrscheinlich, so Hergenröther.
Und das sagt die Statistik
Wasserburg hat in seinen 19 Spielen bisher zwei Punkte (1509 Punkte) mehr erzielt als Keltern, dafür aber schon vier Spiele verloren. Die Sterne haben bei gleicher Anzahl an Partien erst eine Niederlage kassiert. Defensiv steht Keltern besser da. Im Schnitt holten die Gegner 63,5 Punkte (insgesamt 1206), Wasserburg ließ 68,6 Zähler (insgesamt 1304) zu. Auch im direkten Vergleich hat Keltern die Nase knapp vorne. In den 15 Bundesliga-Partien gingen die Sterne achtmal als Sieger vom Feld, Wasserburg gewann die restlichen sieben Spiele. „Obwohl die Statistik und das Verletzungspech aktuell als Vorteil für Keltern zu sehen ist, bin ich dennoch überzeugt, dass es ein spannendes Battle beider Teams auf Augenhöhe sein wird“, so Wasserburgs Trainerin Sidney Parsons.
